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Stefan Koch wird neuer JKU-Rektor

Stefan Koch wird neuer Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU). Er übernimmt mit Oktober von Meinhard Lukas, der die Uni seit 2015 leitete. Die Wahl des Wirtschaftsinformatikers war keine Überraschung: Er war der einzige Kandidat, den der Unisenat dem Universitätsrat vorgeschlagen hat. Im Umgang mit dem in Gründung befindlichen Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) setzt der künftige Rektor auf Kooperation, "Kannibalisierung" gelte es zu verhindern.

Die Wahl im Rat erfolgte einstimmig, wie dessen Vorsitzende Katharina Pabel bei der Präsentation des neuen Rektors am Freitag erklärte. Koch ist seit 2016 an der JKU Professor für Wirtschaftsinformatik, seit 2019 zudem Vizerektor für Lehre und Studierende. Vor seiner Zeit in Linz forschte er acht Jahre lang an der Bogazici Universität in Istanbul. Lukas, der Koch als Vizerektor in sein Team geholt hatte, streute seinem Nachfolger bereits im Vorhinein Rosen, sprach von einem "sehr, sehr guter Tag für die JKU" und ließ durchblicken, dass Koch sein Wunschnachfolger gewesen sei. Mit Blick darauf, wie die JKU dastehe, nehme er die neue Aufgabe mit "großer Freude und Zuversicht" an, revanchierte sich dieser.

Koch habe in den Hearings und in den Gremien mit seinem Konzept überzeugt, erklärte Pabel. In diesem widmete er sich der Universität "als Kompass in der großen Zeit der Veränderungen" und den Schwerpunkten "Verantwortung, Resilienz und Transformation". Eine Veränderung, mit der er sich definitiv wird auseinandersetzen müssen, ist das in der Gründungsphase befindliche Linzer Institute of Digital Sciences Austria (IDSA), das im Wintersemester den Betrieb in Linz aufnehmen soll - mit unklaren Auswirkungen auf die JKU.

Koch erwartet, dass das IDSA "in seiner Konzeption die digitale Transformation vorrangig in den Vordergrund stellen wird" und, dass eine "kooperative Zusammenarbeit" und eine "komplementäre Entwicklung" gut möglich seien, meinte er auf den neuen Mitbewerb in Linz angesprochen. Er hofft, dass beide "in einer Win-Win-Situation strategisch wachsen können". Es dürfe aber zu keiner "Kannibalisierung" kommen, sondern man müsse daran arbeiten, gemeinsam mehr Studierende und Exzellenz von außerhalb an den Standort zu holen. Gespräche mit dem IDSA hätten begonnen, man müsse sie aber noch intensivieren und "auf eine inhaltliche Ebene bringen", um zu sehen, wo sich die zwei Unis positionieren können.

Generell sieht Koch Resilienz als eine wichtige Anforderung an eine Universität. Die JKU habe diese in der Pandemie bewiesen, aber man müsse weiter daran arbeiten. Die JKU sei breit aufgestellt, es gelte "diese Disziplinen kreativ zu verknüpfen", agil zu sein, und bereit, auf Veränderungen einzugehen. "Für mich ist Universität in der Mitte der Gesellschaft", sie müsse sich aktiv einbringen. In einer Zeit großer Herausforderungen und Veränderungen "ist es Aufgabe einer Universität, sich der Transformationsprozesse, die dadurch ausgelöst werden, anzunehmen". Auch will er, dass sich die Uni noch stärker öffnet und internationale Studenten noch stärker anzieht.

Die Funktionsperiode des JKU-Rektors dauert vier Jahre. Der scheidende Rektor Lukas hatte sich nicht mehr beworben. Er hatte als Favorit für den Posten des Gründungspräsidenten des IDSA gegolten, hier kam aber die Grazer TU-Professorin Stefanie Lindstaedt zum Zug.

Die Hochschülerschaft ist zufrieden mit der Wahl Kochs: Er habe als Vizerektor bewiesen, "dass er ein verlässlicher Partner mit einem offenen Ohr für uns Studierende ist", lobte ihn Vanessa Fuchs, Vorsitzende der ÖH JKU. Sie hoffe, dass er sich dieses beibehalte und deponierte gleich erste Anliegen: "Besonders wichtig sind für uns die Digitalisierung der Lehre an der JKU sowie die Ausweitung des Angebots von Uni-Kursen auf jedes Semester."

Gratulationen kamen auch aus der Politik: Landeshauptmann Thomas Stelzer und Forschungslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) zeigten sich überzeugt, dass Koch "den Erfolgsweg der Johannes Kepler Universität weiter fortsetzen wird. Davon wird nicht nur die JKU selbst, sondern auch der Wissenschafts- und Forschungsstandort Oberösterreich profitieren", sind sie überzeugt. Sie dankten dem scheidenden Rektor Lukas, der in acht Jahren an der Spitze der JKU diese "wesentlich geprägt" habe.

ribbon Zusammenfassung
  • Stefan Koch wird neuer Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU).
  • Er übernimmt mit Oktober von Meinhard Lukas, der die Uni seit 2015 leitete.
  • Die Wahl im Rat erfolgte einstimmig, wie dessen Vorsitzende Katharina Pabel bei der Präsentation des neuen Rektors am Freitag erklärte.
  • Generell sieht Koch Resilienz als eine wichtige Anforderung an eine Universität.
  • Die Funktionsperiode des JKU-Rektors dauert vier Jahre.