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Selenskyj will mit Trump an die Front

Der ukrainische Präsident Selenskyj ließ bei seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit einer Einladung an US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump aufhorchen.

"Wenn Trump kommt, bin ich bereit, mit ihm an die Front zu gehen", sagte Selenskyj in München. "Entscheidungsträger müssen wissen, wie der Krieg in Realität ist und nicht nur, wie er auf Instagram ist." Antwort von dem wahrscheinlichen republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten habe er aber noch keine bekommen. Donald Trump hatte zuletzt US-Ukraine-Hilfen blockiert.

Nach einem Treffen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Selenskyj das US-Repräsentantenhaus dann auch eindringlich zur Freigabe der von der Regierung von Präsident Joe Biden geplanten Militärhilfen aufgerufen. "Wir zählen sehr auf die positive Entscheidung des Kongresses. Für uns ist dieses Paket lebenswichtig", sagte er.

Dabei erhöhte Selenskyj den Druck auf kritische Republikaner im Repräsentantenhaus: Er denke nicht, "dass unser strategischer Partner es sich erlauben kann, die Ukraine nicht zu unterstützen", sagte der ukrainische Präsident. "Das heißt, ich sehe keine Möglichkeit für unseren strategischen Partner, eine solche Position einzunehmen." 

"Putin tötet, wen auch immer er will"

Erwartungsgemäß teilte Selenskyj bei seiner Rede am Vormittag auch gegen Putin aus: "Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es (Russlands Präsident Wladimir) Putin gelingen, die Welt zu einer Katastrophe zu machen", sagte Selenskyj am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Russland habe im Angriffskrieg gegen die Ukraine nur einen entscheidenden Vorteil: "Menschliches Leben hat keinen Wert für den russischen Staat."

Machthaber "Putin tötet, wen auch immer er will", sagte Selenskyj. Erst am Freitag habe Putin eine klare Botschaft an die Sicherheitskonferenz übermittelt, indem er einen russischen Oppositionellen ermordet habe, sagte er mit Blick auf den Tod des inhaftierten Regierungskritikers Alexej Nawalny. "Putin ist eine Gefahr für alle freien Nationen." Es müsse klar sein, dass es für die Zukunft Putins nur zwei Optionen gebe: Entweder der russische Präsident lande vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag oder er werde getötet.

Abzug aus Awdijiwka

Selenskyj bestätigte in seinem Auftritt auch den Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem seit Monaten umkämpften Awdijiwka, die in der Nacht verkündet worden war. Die Entscheidung sei getroffen worden, "um ukrainische Menschenleben zu retten".

Um gegen Russland wieder erfolgreich sein zu können, müsse die Ukraine die Lufthoheit erringen. Erforderlich dafür seien zunächst mehr Luftabwehrsysteme, sagt Selenskyj. "Wir haben zu wenig davon." In Gebieten, wo die Ukraine die Lufthoheit habe, sei eine Normalisierung des Lebens möglich. Und: "Es wird möglich, dass unsere Soldaten vorwärts kommen." Selenskyj verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung von Drohnen: "Wir werden in der Lage sein, sie in diesem Jahr zu überraschen", sagte er mit Blick auf die russischen Streitkräfte.

Selenskyj sprach unmittelbar nach dem Auftritt des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz und dankte für die deutsche Sicherheitsvereinbarung, die eine Zusage langfristiger Unterstützung und weiterer Waffenlieferungen ist. Selenskyj warnte, je länger der Krieg dauere, desto größer sei die Gefahr einer Ausweitung sowie einer weiteren Beschädigung der internationalen Ordnung.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj ließ bei seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit einer Einladung an US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump aufhorchen.
  • "Wenn Trump kommt, bin ich bereit, mit ihm an die Front zu gehen", sagte Selenskyj in München. "Entscheidungsträger müssen wissen, wie der Krieg in Realität ist und nicht nur, wie er auf Instagram ist."
  • elenskyj bestätigte in seinem Auftritt auch den Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem seit Monaten umkämpften Awdijiwka, die in der Nacht verkündet worden war.
  • Erwartungsgemäß teilte Selenskyj bei seiner Rede auch gegen Putin aus: "Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es (Russlands Präsident Wladimir) Putin gelingen, die Welt zu einer Katastrophe zu machen".
  • Machthaber "Putin tötet, wen auch immer er will", sagte Selenskyj.