Selenskyj ruft Welt für 2024 zu gemeinsamem Kampf auf
Es müsse alles dafür getan werden, dass im kommenden Jahr alle "gemeinsam Stärke" zeigten. Selenskyj dankte etwa Papst Franziskus für dessen Friedenswünsche für die Ukraine und den USA für ein neues militärisches Hilfspaket.
Die Vereinigten Staaten hätten neue Raketen für die Flugabwehr geliefert sowie Marschflugkörper vom Typ Himars, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge. "Alles, was wir brauchen", sagte Selenskyj. Am Vortag hatte er in seiner Rede die Fortschritte bei der ukrainischen Rüstungsproduktion hervorgehoben und als Ziel ausgegeben, sein Land unter die zehn größten Rüstungsproduzenten der Welt führen zu wollen.
Das ukrainische Militär betont immer wieder, dass es für den Abwehrkampf gegen den seit mehr als 22 Monaten laufenden russischen Angriffskrieg noch viel mehr Munition benötige. Die westlichen Verbündeten haben teils Lieferprobleme. Zudem drohen die milliardenschweren Unterstützungszahlungen für das Land zu versiegen. Kiew verteidigt sich seit dem 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg, mit dem Kremlchef Wladimir Putin das Nachbarland als Staat zerstören will. Die in die EU und in die NATO strebende Ukraine ist in ihrem Kampf gegen die Invasion auf Hilfe des Westens angewiesen.
In der Nacht auf Freitag wurde bekannt, dass herabstürzende Teile einer abgeschossenen Drohne nach Angaben örtlicher Behörden ein Hochhaus in Odessa in Brand gesetzt haben. Der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, meldete den Drohnenangriff im Kurznachrichtendienst Telegram. "Ein Hochhaus in Odessa wurde durch eine abgeschossene Drohne beschädigt". Über mögliche Tote oder Verletzte gebe es noch keine Informationen. Der Gouverneur forderte alle Einwohner der Stadt auf, während des Drohnenangriffs in den Schutzräumen zu bleiben.
Selenskyj sprach zudem nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit Papst Franziskus über die ukrainische Friedensformel gesprochen. "Wir haben unsere gemeinsame Arbeit zur Umsetzung der ukrainischen Friedensformel besprochen", schrieb der ukrainische Präsident in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter). "Über 80 Länder sind bereits auf der Ebene ihrer Vertreter an diesem Prozess beteiligt. Und es werden noch mehr werden", fügt er hinzu. Die Friedensformel für die Ukraine solle das nächste Mal in Davos in der Schweiz diskutiert werden. Selenskyj nennt aber kein Datum. Im Rahmen seiner Friedensbemühungen für die Ukraine hat der Papst einen Sondergesandten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kiew, Moskau, Washington und Peking entsandt.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts unsicherer Militärhilfen für das nächste Jahr die Weltgemeinschaft mit Nachdruck zum gemeinsamen Kampf gegen Russlands Aggression aufgerufen.
- Selenskyj dankte etwa Papst Franziskus für dessen Friedenswünsche für die Ukraine und den USA für ein neues militärisches Hilfspaket.
- Die westlichen Verbündeten haben teils Lieferprobleme.