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Selenskyj betont zum 500. Kriegstag Durchhaltewillen

Zum 500. Tag seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes betont. Die Ukraine werde "niemals durch die Besatzer erobert werden, denn wir sind das Land der Tapferen", sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video, das ihn bei einem Besuch auf der symbolträchtigen Schlangeninsel im Schwarzen Meer zeigt. Die USA sagten Kiew weitere Unterstützung zu.

Das undatierte und am Samstag in Onlinenetzwerken veröffentlichte Video zeigt Selenskyj, wie er mit einem Boot auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer ankommt und Blumen an einer Gedenkstätte niederlegt. "Ich möchte von hier aus, von diesem Ort des Sieges, jedem unserer Soldaten für diese 500 Tage danken", sagte der ukrainische Präsident mit Blick auf die Dauer des russischen Angriffskrieges.

Die Schlangeninsel gilt seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 als Symbol des ukrainischen Widerstands. Die Besatzung des später gesunkenen russischen Kriegsschiffes "Moskwa" hatte die auf der Insel stationierten ukrainischen Grenzschützer am ersten Tag der Invasion aufgefordert, sich zu ergeben.

"F...k dich, russisches Kriegsschiff!", antwortete darauf ein Grenzschützer in einem Funkspruch, der weltweit Schlagzeilen machte. Kurze Zeit später nahmen die russischen Streitkräfte die Insel ein. Die ukrainischen Soldaten wurden gefangen genommen und kamen später im Zuge eines Gefangenenaustauschs frei. Ende Juni vergangenen Jahres eroberten die ukrainischen Streitkräfte die Insel wieder zurück.

Die USA sagten der Ukraine 500 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs ihre andauernde Unterstützung zu und drohten Russland. "Während der Kreml versucht, die Ukraine zu unterwerfen, ihr ihr Land wegzunehmen und ihre demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, ist der Geist des ukrainischen Volkes ungebrochen, und die Vereinigten Staaten bleiben entschlossen, der Ukraine zu helfen, sich zu verteidigen und ihre Zukunft wieder aufzubauen", teilte Außenminister Antony Blinken am Samstag mit.

Die USA sowie ihre Verbündeten und Partner würden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen - auch, damit das Land "zu gegebener Zeit" am Verhandlungstisch eine möglichst starke Position einnehmen könne. Eine klare Botschaft sendete Blinken auch nach Moskau: Die USA wollten der russischen Führung weiterhin durch Sanktionen, Exportkontrollen und andere Maßnahmen, die die Kriegsführung beeinträchtigten, hohe Kosten auferlegen. Zudem werde man sich weiterhin dafür einsetzen, dass Verstöße gegen das Völkerrecht geahndet werden. Die russische Regierung bleibe das einzige Hindernis für einen gerechten und andauernden Frieden in der Ukraine, erklärte Blinken.

Auch das Wiener Außenministerium sicherte der Ukraine anlässlich des 500. Tags des russischen Angriffskriegs einmal mehr seine volle Solidarität zu - "so lange wie nötig", hieß es am Samstag in einem Tweet: "Vor 500 Tagen begann Russland seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. 500 Tage voller sinnloser Kämpfe. 500 Tage des Todes, der Verzweiflung und der Zerstörung".

Russland war am 24. Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert. Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine in ihrem Abwehrkampf. Nach Angaben der UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine (HRMMU) wurden seit Kriegsbeginn mehr als 9.000 Zivilisten getötet, darunter 500 Kinder. Der Krieg verlange der ukrainischen Bevölkerung weiterhin einen "schrecklichen Tribut" ab, sagte HRMMU-Vizechef Noel Calhoun.

ribbon Zusammenfassung
  • Zum 500. Tag seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes betont.
  • Die Ukraine werde "niemals durch die Besatzer erobert werden, denn wir sind das Land der Tapferen", sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video, das ihn bei einem Besuch auf der symbolträchtigen Schlangeninsel im Schwarzen Meer zeigt.
  • 500 Tage voller sinnloser Kämpfe.