Schwere Kämpfe in der Ukraine und bei Kursk
Ukrainische Truppen hatten dieses Gebiet Russlands im Sommer in einem Überraschungsangriff unter ihre Kontrolle gebracht. Das russische Militär versucht seit Wochen, diese Regionen zurückzuerobern. Von den von Moskau eingesetzten rund 50.000 Soldaten stammen etwa 10.000 Kämpfer aus Nordkorea. Die von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zur Verfügung gestellten Truppen haben zuletzt nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte und westlicher Beobachter schwere Verluste erlitten.
Auch im Osten der Ukraine toben weiter heftige Kämpfe. Dabei lag die Region Pokrowsk am Rande des Donbass im Visier der russischen Streitkräfte, die dort im Tagesverlauf 26 Mal mit Unterstützung von Artillerie und Kampfflugzeugen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien anstürmten. Die Angriffe seien abgeschlagen worden, teilte die Generalität in Kiew mit. Die Berichte aus den Kampfzonen konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zog indes Bilanz der russischen Angriffe gegen sein Land in den vergangenen sieben Tagen. "Insgesamt hat Russland in dieser Woche mehr als 370 Angriffsdrohnen, etwa 280 gelenkte Gleitbomben und 80 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt", schrieb Selenskyj auf Facebook. "Selbst in der Weihnachtsnacht führten die Terroristen einen massiven Luftangriff durch."
Die russischen Angriffe richteten sich in erster Linie gegen Objekte der energetischen Infrastruktur der Ukraine. Daneben wurden demnach auch scheinbar wahllos Wohngebäude angegriffen und beschädigt. Mehrere Menschen starben im Verlauf dieser Attacken.
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums setzt Russland bei seinen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine auf eine veränderte Taktik. Russland habe sich höchstwahrscheinlich entschieden, seit August 2024 zwischen den Angriffen mehr Zeit vergehen zu lassen, um Bestände aufzubauen, schrieben die Briten auf der Plattform X. Moskau setze eher auf seltenere, größere Angriffswellen statt auf häufigere, kleinere Angriffe.
Mit diesen kombinierten Massenangriffen überlastet das russische Militär die ukrainische Flugabwehr. Neben den eigentlichen Kampfdrohnen setze Russland auch sogenannte Köderdrohnen ein, die mit nur wenig oder gar keinem Sprengstoff beladen sind. Dadurch wird die ukrainische Flugabwehr gezwungen, wertvolle Munition zu verschwenden.
Zusammenfassung
- In der westrussischen Region Kursk gab es am Sonntag 35 russische Angriffe, wobei ukrainische Truppen das Gebiet seit einem Überraschungsangriff im Sommer kontrollieren.
- Russland setzt bei seinen Angriffen auf die Ukraine zunehmend auf seltenere, aber größere Wellen, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten, und nutzt dafür auch Köderdrohnen.
- In der letzten Woche hat Russland über 370 Angriffsdrohnen, 280 gelenkte Gleitbomben und 80 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, wobei die Angriffe vor allem auf die energetische Infrastruktur abzielen.