Ein russischer T-14 Armata KampfpanzerAPA/AFP

Russland setzt T-14-Kampfpanzer in der Ukraine ein

Russland hat erstmals seine hochmodernen Kampfpanzer T-14 Armata in der Ukraine eingesetzt. Die russische Armee hat erst ein paar Dutzend der modernen Kampfpanzer.

Russland hat laut Medienberichten damit begonnen, mit seinem neuesten Kampfpanzer vom Typ T-14 Armata ukrainische Stellungen zu beschießen. "Aber sie haben noch nicht an direkten Angriffseinsätzen teilgenommen", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA einen Insider.

Der britische Militärgeheimdienst hatte bereits im Jänner darauf verwiesen, dass die russischen Truppen in der Ukraine nur ungern die erste Lieferung akzeptiert hätten wegen eines "schlechten Zustands" der Panzer.

Bereits damals hatte es Berichte und sogar angebliche Videos von T-14-Kampfpanzern in der Ukraine gegeben. Erst jetzt wurde aber offiziell bestätigt, dass sich die Panzer dort im Einsatz befinden.

Reine Propaganda(?)

Ein Einsatz des T-14 wäre dem Geheimdienst zufolge wahrscheinlich eine "Hochrisiko-Entscheidung", die in erster Linie der Propaganda dient und weniger der Kampfstärke der dortigen Verbände.

"Wenn Russland den T-14 einsetzten sollte, wird das vorrangig für Propagandazwecke sein. Die Produktion liegt wahrscheinlich nur bei einer niedrigen zweistelligen Zahl", so die Mitteilung im Jänner weiter.

Zudem würden die Befehlshaber "dem Fahrzeug im Kampfeinsatz wahrscheinlich nicht vertrauen", so die Einschätzung des britischen Geheimdienstes damals. Die Entwicklung des Panzers sei nämlich von Schwierigkeiten und Verzögerungen begleitet gewesen.

Zudem sei er größer und schwerer als andere Panzer und könnte daher Probleme für die Nachschublinien bereiten, da viele Brücken bei den Kämpfen zerstört wurden.

Bisher nur bei Militärparaden zu sehen

Der T-14 Armata ist bisher nicht im Kampf eingesetzt worden. Zu sehen war der moderne Kampfpanzer bisher nur bei Militärparaden in Moskau. Putin hoffte bisher, dass der Panzer zum Exporthit für die russische Rüstungsindustrie wird.

Wohl auch deshalb dürfte er kaum Kampfeinsätze bestreiten. Die Gefahr, dass er zerstört und dies zum PR-Desaster für das Waffensystem wird, ist zu groß.

T-14 Armata Kampfpanzer bei einer Parade in MoskauAPA/AFP

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat laut Medienberichten erstmals seinen neuesten Kampfpanzer vom Typ T-14 Armata in der Ukraine eingesetzt.
  • Es seien damit ukrainische Stellungen beschossen worden.
  • Der britische Militärgeheimdienst hatte im Jänner darauf verwiesen, dass die russischen Truppen in der Ukraine die ersten Exemplare nur ungern akzeptiert hätten wegen eines "schlechten Zustands" der Panzer.