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Kultstatuen in der Antike waren laut Studie parfümiert

Heute, 15:20 · Lesedauer 2 min

Dass Statuen in der Antike häufig bunt bemalt waren, hat die Wissenschaft bereits nachgewiesen. Nun ergab eine dänische Studie, dass die lebensechten Figuren mitunter auch parfümiert waren. "Eine weiße Marmorstatue sollte nicht als Statue aus Stein wahrgenommen werden", sagte Studienautorin Cecilie Bröns am Freitag der Wissenschaftswebsite Videnskab.dk. "Sie sollten einem echten Gott oder einer echten Göttin ähneln." Dazu sollte offenbar auch der passende Duft beitragen.

Bröns, die Konservatorin der Glyptotek, eines Skulpturenmuseums in Kopenhagen, ist, hat römische Schriftsteller wie Cicero sowie Tempelinschriften aus dem antiken Griechenland studiert, um ihre These von den parfümierten Statuen zu überprüfen. "Parfum und parfümierte Öle werden oft erwähnt als Bestandteil der 'Schmückung' von Kultstatuen in der Antike", fasste die Expertin ihre Befunde nun zusammen.

Als Beispiel nannte Bröns einen Bericht von Cicero über die Behandlung einer Statue der griechischen Göttin Artemis in der antiken Stadt Segesta auf Sizilien. Diese war demnach mit Salben und parfümierten Ölen überzogen. Auf der griechischen Insel Delos geht laut Bröns aus antiken Tempelinschriften hervor, dass Statuen mit Rosenparfüm eingerieben wurden. In der Antike sei das Betrachten einer Statue also "nicht nur eine visuelle, sondern auch eine olfaktorische Erfahrung" gewesen, erklärte Bröns, deren Studie im Fachblatt "Oxford Journal of Archeology" veröffentlicht wurde.

Zusammenfassung
  • Eine dänische Studie hat herausgefunden, dass antike Statuen nicht nur bunt bemalt, sondern auch parfümiert waren, um ihnen einen lebensechten Anschein zu geben.
  • Studienautorin Cecilie Bröns analysierte römische Schriften und griechische Tempelinschriften, um zu zeigen, dass Parfüm und parfümierte Öle zur 'Schmückung' von Kultstatuen gehörten.
  • Berichte von Cicero und Inschriften auf Delos belegen, dass Statuen mit parfümierten Ölen und Rosenparfüm behandelt wurden, was das Betrachten zu einer olfaktorischen Erfahrung machte.