Russland konzentriert Drohnenangriffe auf Charkiw
Die ukrainische Luftwaffe berichtete in der Früh, alle zehn angreifenden russischen Kampfdrohnen über dem Gebiet Charkiw seien abgeschossen worden. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Ziel des Angriffs sei die kritische Infrastruktur der Stadt gewesen, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow mit. Der öffentlich-rechtliche Kanal Suspilne meldete, in einigen Stadtteilen sei nach dem Angriff der Strom ausgefallen.
Charkiw zählte vor dem russischen Angriffskrieg etwa 1,5 Millionen Einwohner. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine liegt nur etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Deshalb schlagen dort russische Raketen und Bomben so gut wie ohne Vorwarnzeit ein. Seit Mitte März hat Russland seine Angriffe auf die Stadt noch einmal verstärkt. Die Stromversorgung ist stark beeinträchtigt. Befürchtet wird, dass Charkiw mit diesen Angriffen allmählich unbewohnbar gemacht werden soll.
Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. Am Samstagabend gab es nach Behördenangaben einen Treffer auf das Dorf Wessele, das im Gebiet Charkiw dicht an der Grenze zu Russland liegt. Ein Mann und eine Frau seien tot in den Trümmern eines Hauses gefunden worden.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Sonntag mit, in der Früh seien über dem südrussischen Gebiet Krasnodar zehn ukrainische Kampfdrohnen abgefangen worden. Angaben zu Zielen und möglichen Auswirkungen dieses Angriffs wurden nicht gemacht.
Zusammenfassung
- In der Nacht auf Sonntag fokussierte Russland seine Drohnenangriffe auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw, wo laut Bürgermeister Shahed-Drohnen zum Einsatz kamen, jedoch ohne Berichte über Verletzungen.
- Die ukrainische Luftwaffe gab bekannt, alle zehn angreifenden russischen Drohnen abgeschossen zu haben, mit dem Ziel der Angriffe auf die kritische Infrastruktur, was zu Stromausfällen in Teilen der Stadt führte.