Reisebeschränkungen: Sonderregel für rumänische Pflegekräfte
Die rumänische Regierung kam nun einem Vorschlag ihres Corona-Krisenstabs nach, der die Ausnahmeregelungen am Vortag empfohlen hatte. Konkret werden laut Regierungsbeschluss rumänische Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen, die aus "gelben" oder "roten" Staaten heimkehren, von der Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne ausgenommen, wenn sie bei der Einreise einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Sie müssen außerdem Unterlagen, die beweisen, dass sie in diese Berufskategorie fallen, vorlegen können.
Die verabschiedete Sonderregelung gilt zudem auch für Diplomaten, Europaabgeordnete, Vertreter ausländischer Unternehmen mit Töchtern oder Filialen in Rumänien, für das Luftverkehrspersonal, Seeleute, Soldaten und Offiziere, die aus Einsätzen im Ausland zurückkehren u.a.
Für die restlichen Einreisenden aus insgesamt 49 Ländern, in denen der Inzidenzwert über jenem in Rumänien liegt, darunter auch Österreich, gilt seit Anfang dieser Woche eine 14-tägige Quarantäne-Pflicht. Davon ausgenommen werden lediglich Reisende, die weniger als drei Tage in Rumänien bleiben wollen – auch in ihrem Fall reicht ein bis zu 48 Stunden alter negativer PCR-Test zur Einreise. Reisende, die in Quarantäne müssen, können am achten Tag ihrer Absonderung einen PCR-Test beantragen – fällt dieser negativ aus, wird ihre Quarantäne am zehnten Tag aufgehoben.
Rund 33.000 Personen sind in Österreich auf die 24-Stunden-Pflege angewiesen. Etwa 60.000 Pflegekräfte betreuen diese Menschen und etwa die Hälfte davon kommt aus Rumänien. Österreich seinerseits hat für Rumänien eine Reisewarnung ausgesprochen. Allerdings gibt es auch in Österreich Ausnahmen für Pflegekräfte und andere Berufspendler. Die Einreise für sie ist seit Ende August ohne Einschränkung möglich. Kärnten wollte dennoch am Testprozedere für 24-Stunden-Betreuungspersonal festhalten. Die Kosten für die Coronatests übernimmt das Land.
Zusammenfassung
- In Rumänien hat das liberale Minderheitskabinett unter Premierminister Ludovic Orban am Freitag Einreise-Sonderregelungen für etliche Berufskategorien, darunter auch das Pflegepersonal, gebilligt.
- Ein Großteil der 24-Stunden-Betreuungskräfte, die in Österreich arbeiten, stammen aus Rumänien.
- Bukarest hatte Österreich wegen der Coronavirus-Infektionszahlen auf seine "rote Liste" gesetzt.