Regierung bringt zwölf Neue für den Nationalrat
Am Stärksten ist die ÖVP betroffen. Gleich sechs Mandate werden neu vergeben, drei davon über die Bundesliste, zwei niederösterreichische und ein Tiroler Mandat.
Wer jetzt tatsächlich am Freitag kommender Woche angelobt wird, bleibt abzuwarten. Denn eine der neuen Abgeordneten kann auswählen, welches Mandat sie annimmt. Dabei geht es um Irene Hartmann-Neuberger. Sie kann entweder ein Bundesmandat oder das von VP-Chef Christian Stocker im Wahlkreis Niederösterreich Süd übernehmen.
Aus niederösterreichischer Sicht wäre es wohl am Schlauesten, sie nimmt das Bundesmandat, weil dann ein zusätzlicher Niederösterreicher in den Nationalrat käme. Profitieren könnte der junge Versicherungsmakler Lukas Kurz.
Platz zwei und drei bei den Bundes-Nachrückern belegen der bisherige Bildungssprecher Rudolf Taschner und Kira Grünberg, beide in den vergangenen beiden Legislaturperioden schon im Nationalrat vertreten. Nähme Hartmann-Neuberger das Niederösterreich-Mandat an, würde als nächster Seilbahn-Lobbyist Franz Hörl nachrücken. Das wird er wohl spätestens mit dem Wechsel von Karoline Edtstadler in die Salzburger Landesregierung Mitte des Jahres sowieso.
Frei wird auch Norbert Totschnigs Mandat auf der Tiroler Landesliste. Logischer Nachrücker wäre hier der Anwalt Jakob Grüner. Beim Mandat von Gerhard Karner auf der niederösterreichischen Landesliste gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon wäre ein Comeback von Friedrich Ofenauer.
Vier SPÖ-Nachbesetzungen
Vier Nachbesetzungen kommen bei der SPÖ zustande. Das oberösterreichische Mandat von Eva Maria Holzleitner sollte die Rückkehr von Elisabeth Feichtinger bedeuten. Jörg Leichtfrieds Sitz dürfte an den Oststeirer Manfred Harrer gehen. Weiters werden zwei Mandate über die Bundesliste frei. Diese gehen an die frühere Staatssekretärin Muna Duzdar und Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim.
Schließlich müssen noch bei den NEOS die Mandate von Beate Meinl-Reisinger und Josef Schellhorn nachbesetzt werden. Geht alles nach den Listen, rücken der Kärntner Landessprecher Janos Juvan über die Bundesliste und über die Wiener Landesliste die IT-Angestellte Ines Holzegger nach.
Zusammenfassung
- Zwölf bisherige Abgeordnete des Nationalrats erhalten ein Ministeramt oder Staatssekretariat, was zu umfangreichen Veränderungen führt. Besonders die ÖVP ist betroffen, da sie sechs neue Mandate vergeben muss.
- Irene Hartmann-Neuberger steht vor der Entscheidung, ein Bundesmandat oder ein Mandat in Niederösterreich Süd anzunehmen. Diese Wahl könnte Auswirkungen auf die Nachrücker haben, darunter Rudolf Taschner und Kira Grünberg.
- Bei der SPÖ sind vier Nachbesetzungen geplant. Elisabeth Feichtinger und Muna Duzdar kehren zurück, während Klaus Seltenheim erstmals in den Nationalrat einziehen könnte.