Radasztics bekam für frühere Tätigkeit Disziplinarstrafe
Radasztics bestätigt die Causa gegenüber dem "Kurier" und erklärte die zeitliche Komponente der Veröffentlichung damit, dass die Entscheidung zwar im Mai fiel, daraufhin aber die Oberstaatsanwaltschaft als Ankläger und er selbst als Beschuldigter Rechtsmittel eingelegt haben. Die Causa ging zum Obersten Gerichtshof, dann haben aber beide Seiten die Rechtsmittel zurückgezogen. Deshalb sei die Entscheidung erst im Dezember rechtskräftig geworden. Seine Strafe habe er heuer gezahlt, so Radasztics.
Der ehemalige Staatsanwalt, der erst seit 1. Jänner 2023 Richter ist, wurde laut "Kurier" zu einer Geldstrafe in Höhe eines halben Monatsbezugs verurteilt. In der Eurofighter-Causa habe Radasztics dem OLG Graz zufolge seine auferlegten Pflichten zum einen "schuldhaft verletzt", indem er das Ermittlungsverfahren erst abgebrochen und es 2012 dann unterlassen habe, den Beschuldigten, den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP), zu verständigen, dass gegen ihn ein Strafverfahren läuft.
Zum anderen geht es in der Causa Eurofighter um den Vorwurf, dass Radasztics dem Ex-Grün-Abgeordneten Peter Pilz im Jahr 2018 Informationen aus Ermittlungsakten gesteckt haben soll. Strafrechtliche Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs und Verletzung des Amtsgeheimnisses wurden damals fallengelassen.
Zusammenfassung
- Michael Radasztics, aktuell Richter, wurde im Mai 2023 wegen Pflichtverletzungen in der Eurofighter-Causa zu einer Geldstrafe verurteilt.
- Die Strafe, ein halber Monatsbezug, bezahlte Radasztics bereits; die Veröffentlichung erfolgte jedoch erst nach dem Urteil gegen Sebastian Kurz.
- Radasztics soll 2018 vertrauliche Informationen an Peter Pilz weitergegeben haben; strafrechtliche Ermittlungen wurden jedoch eingestellt.