Israel wird trotz internationalen Drucks in Rafah eindringen
"Wir werden nach Rafah vordringen", bekräftigte Netanyahu den Angaben zufolge. "Wir werden die Zerstörung der Hamas-Bataillone abschließen." Ziel sei es, die Sicherheit wiederherzustellen und einen "totalen Sieg für das israelische Volk und den Staat Israel" zu erlangen. Zahlreiche internationale Spitzenpolitiker lehnen eine Militäroffensive Israels strikt ab.
In Rafah, einer Stadt an der Grenze zu Ägypten, suchen derzeit nach Schätzungen 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Bedingungen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Gebieten des Gazastreifens. Hilfsorganisationen warnen vor vielen weiteren zivilen Todesopfern.
Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen toten Zivilisten gibt es inzwischen aus vielen Ländern Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen. Aus israelischer Sicht ist ein Sieg über die Hamas ohne einen Einsatz in Rafah jedoch nicht möglich. In dem Fall wird ein Wiedererstarken der Terrororganisation nach dem Krieg befürchtet.
Wie die Hamas Donnerstagabend verlautbarte, wurde einem Vermittler ein Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt. Er umfasse unter anderem ein Ende der israelischen "Aggression" gegen die Palästinenser im Gazastreifen, die Bereitstellung von Hilfen und den Abzug der israelischen Streitkräfte, heißt es in einer Erklärung. Außerdem werde darin auch die Haltung der Hamas zu einem Austausch der israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene festgehalten. Einzelheiten zu diesem Punkt werden nicht genannt. Eine Stellungnahme Israels liegt nicht vor.
Zusammenfassung
- Israels Premierminister Netanyahu ignoriert internationalen Druck und kündigt den Einmarsch der israelischen Armee in die Stadt Rafah an, um die Hamas-Bataillone zu besiegen.
- In Rafah leben derzeit 1,5 Millionen Palästinenser unter schwierigen Bedingungen, internationale Spitzenpolitiker warnen vor weiteren zivilen Opfern.
- Der Gazakrieg, der durch ein Massaker mit 1.200 Toten durch Hamas-Terroristen begann, dauert seit über fünf Monaten an.