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Quereinsteiger sollen Personalmangel in Kindergärten lindern

Um dem Personalmangel in den Kindergärten entgegenzuwirken, will Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) vermehrt Quereinsteiger anwerben. Daher wird die Personaloffensive für den Lehrer-Quereinstieg "Klasse Job" auf den Bereich der Elementarpädagogik ausgeweitet, wie Polaschek am Freitag zum Start der Kampagne erklärte. Konkret sollen damit die bestehenden unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen vermehrt beworben werden.

Ziel ist es laut Bildungsministerium, Personen, die sich schon für das Berufsfeld interessieren, zu informieren und andere für den Beruf zu begeistern. Polaschek verwies dazu auf den Erfolg der Quereinsteiger-Schiene für Lehrer. Im Rahmen der Initiative "Klasse Job" sei es gelungen, mehr als 3.500 Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen. 600 davon stehen seit September in den Klassenzimmern. Zudem führte Polaschek das Plus von rund 17 Prozent bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Lehramtsstudium auf die Maßnahmen der Regierung zur Attraktivierung des Lehramtsstudiums zurück. Daher läuft die Informationskampagne für die Elementarpädagogik unter demselben Namen: "Klasse Job".

Die NEOS begrüßten die verstärkte Öffnung im Kindergartenbereich am Freitag zwar, zeigten sich aber skeptisch, dass dies reichen wird, um den Mangel an Fachkräften in der Elementarpädagogik zu entschärfen. "Dafür müssen sich auch die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte dringend verbessern", so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Stellungnahme. Zugleich appellierten die NEOS dafür, beim Quereinstieg ganz besonders auf Qualität zu achten. "Im Schulbereich werden die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger schon in die Klassen geschickt, bevor sie den pädagogischen Hochschullehrgang absolviert haben. Dieser Fehler darf im Kindergartenbereich nicht wiederholt werden", so Künsberg Sarre.

Bis 2030 werden an den Kindergärten 13.700 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Die angekündigten Ausbaupläne der Regierung für die Kinderbetreuungseinrichtungen sind hier noch nicht eingerechnet, in der Praxis gibt es schon jetzt zu wenig Personal.

Neben der regulären Ausbildung für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen an den Bundesbildungsanstalten für Elementarpädagogik (Bafep) - in den fünfjährigen Langformen mit Maturaabschluss oder den Kollegs für Erwachsene - gibt es bereits einige Schienen für Quereinsteiger. Seit 2021 können sich Personen mit facheinschlägiger Vorbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PH) weiterbilden, seit kurzem sogar auch Bachelor-Absolventen aller Fachrichtungen. Seit Herbst gibt es außerdem ein spezielles Angebot für Absolventen von Bildungsanstalten für Sozialpädagogik - mit einem zweisemestrigen Lehrgang an Bafeps können sie ihre Qualifikation um das "elementarpädagogische Bildungsgut" erweitern und dann in Kindergärten arbeiten.

Außerdem gibt es Bachelor-Ausbildungen an Hochschulen, die vor allem für die Leitung von Kindergärten qualifizieren sollen und eine Master-Ausbildung an der Uni Graz. Zudem gibt es einen sechs Semester dauernden Aufbaulehrgang für Absolventinnen und Absolventen berufsbildender mittlerer Schulen - vor allem von Fachschulen für Sozialberufe bzw. für pädagogische Assistenzberufe.

( S E R V I C E - Kampagne des Bildungsministeriums: elementarpädagogik.klassejob.at )

ribbon Zusammenfassung
  • Um dem Personalmangel in den Kindergärten entgegenzuwirken, will Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) vermehrt Quereinsteiger anwerben.
  • Daher wird die Personaloffensive für den Lehrer-Quereinstieg "Klasse Job" auf den Bereich der Elementarpädagogik ausgeweitet, wie Polaschek am Freitag zum Start der Kampagne erklärte.
  • 600 davon stehen seit September in den Klassenzimmern.
  • Bis 2030 werden an den Kindergärten 13.700 zusätzliche Fachkräfte benötigt.