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Putsch im Niger niedergeschlagen

Im westafrikanischen Staat Niger ist zwei Tage vor der geplanten Amtseinführung eines neuen Staatspräsidenten ein Umsturzversuch gescheitert. Regierungssprecher Abdourahamane Zakaria gab am Mittwoch in der Hauptstadt Niamey bekannt, dass um 3.00 Uhr in der Früh drei Lastwagen mit schwer bewaffneten Soldaten vor dem Präsidentenpalast vorgefahren seien. Nach einem halbstündigen Feuergefecht mit der Präsidentengarde hätten die Angreifer jedoch aufgegeben.

Als treibende Kraft hinter dem Putschversuch gilt der Luftwaffenoffizier Sank Saley Gourouza. Die Lage im Lande sei nun wieder unter Kontrolle, erklärte Zakaria. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass am "Putschversuch" Beteiligte, festgenommen wurden.

Das Viertel um den Präsidentenpalast wurde am Mittwoch von den Sicherheitskräften durchsucht. Im Stadtzentrum von Niamey waren keine Besonderheiten gegenüber anderen Tagen zu spüren. Die US-Botschaft setzte ihre konsularischen Tätigkeiten bis auf weiteres aus und empfahl den US-Bürgern, zu Hause zu bleiben. Auch die französische Botschaft empfahl ihren Bürgern, das Haus nicht zu verlassen. Österreich unterhält in Niamey lediglich ein Honorarkonsulat.

Im Februar war Ex-Außenminister Mohamed Bazoum - ein enger Verbündeter des bisherigen Staatschefs Mahamadou Issoufou - als Sieger aus der Präsidentenwahl hervorgegangen. Sein Herausforderer und Ex-Präsident Mahamane Ousmane hatte von Wahlbetrug gesprochen und den Sieg für sich beansprucht. Mit der Wahl sollte der erste demokratische Wechsel in der Geschichte des Landes vollzogen werden.

Der Niger ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die nigrische Regierung ausgeübt, den Menschenschmuggel einzudämmen. Im Niger und anderen Ländern der Region sind zudem etliche islamistische Terrorgruppen aktiv. In den vergangenen Wochen wurden im Niger zahlreiche Überfälle auf Zivilisten verübt. Dabei wurden seit der Jahreswende mindestens 300 Menschen getötet.

ribbon Zusammenfassung
  • Im westafrikanischen Staat Niger ist zwei Tage vor der geplanten Amtseinführung eines neuen Staatspräsidenten ein Umsturzversuch gescheitert.
  • Regierungssprecher Abdourahamane Zakaria gab am Mittwoch in der Hauptstadt Niamey bekannt, dass um 3.00 Uhr in der Früh drei Lastwagen mit schwer bewaffneten Soldaten vor dem Präsidentenpalast vorgefahren seien.
  • Im Niger und anderen Ländern der Region sind zudem etliche islamistische Terrorgruppen aktiv.