Prozess nach Gewalt gegen israelische Fans in Amsterdam
Nach einem Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv waren in der Nacht vom 7. auf den 8. November bei gewaltsamen Ausschreitungen fünf Israelis so schwer verletzt worden, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 20 bis 30 weitere erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Die Angreifer hatten nach Angaben der Polizei auf einen in Onlinediensten veröffentlichten Aufruf zu Attacken gegen Juden reagiert.
Die Polizei gab an, im Zusammenhang mit den Gewalttaten gegen mindestens 45 Verdächtige zu ermitteln. Laut der niederländischen Staatsanwaltschaft stehen auch Fans von Maccabi Tel Aviv im Verdacht, sich vor dem Spiel "provokativ verhalten" zu haben.
Unter den Verdächtigen, die am Mittwoch vor Gericht erscheinen, befindet sich auch ein 19 Jahre alter Mann aus der Stadt Monnickendam, nordöstlich von Amsterdam. Er soll unter anderem antisemitische Slogans gerufen und Steine auf die Polizei geworfen haben. Einem 22-jährigen Mann aus der Region Eindhoven wird laut der Staatsanwaltschaft versuchter Totschlag vorgeworfen.
Neben den sieben Verdächtigen, die in dieser Woche vor Gericht erscheinen, müssen sich mindestens sechs weitere im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Abend des Fußballspiels und den darauffolgenden Tagen vor Gericht verantworten. Drei von ihnen sind minderjährig, die Verhandlungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die Gewalttaten in Amsterdam ereigneten sich vor dem Hintergrund eines Anstiegs antisemitischer, anti-israelischer und islamfeindlicher Handlungen in Europa. Vor allem seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 hat die Zahl der Fälle deutlich zugenommen.
Zusammenfassung
- Die Gewalttaten ereigneten sich vor dem Hintergrund eines Anstiegs antisemitischer Handlungen in Europa, insbesondere seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023. Ein 19-jähriger und ein 22-jähriger Verdächtiger stehen im Fokus der Anklage.