Protest in St. Pölten: Auch Aktivisten wollen "Klimaterrorismus" stoppen
Klimademonstranten haben am Dienstag nach Angaben von Polizei und ÖAMTC die Westautobahn (A1) bei St. Pölten blockiert. War zunächst die Richtungsfahrbahn Salzburg vom Knoten St. Pölten bis zur Abfahrt Süd der Landeshauptstadt gesperrt, kam es in weiterer Folge auch in der Gegenrichtung zu Behinderungen. Einem Clubsprecher zufolge baute sich rasch ein Stau auf. Laut Polizei dauerte die kurz vor der Abfahrt St. Pölten Süd gegen 9.00 Uhr gestartete Demo mehr als eine Stunde.
17 Anzeigen
Laut Polizei gab es 17 Anzeigen. Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich berichtete auf Anfrage zudem, dass neun vorübergehende Festnahmen erfolgt seien. An die Staatsanwaltschaft sei eine Sachverhaltsdarstellung ergangen.
Im Laufe des Vormittags wurden nach ÖAMTC-Angaben zwei Fahrstreifen in Richtung Salzburg wieder freigegeben. Bis es so weit war, hatte sich ein mehr als sechs Kilometer langer Stau gebildet, sagte der Sprecher. Richtung Wien bildete sich wegen der Blockade eine vorerst zwei bis drei Kilometer lange Blechkolonne. "Tendenz steigend", hieß es. Gegen 10.15 Uhr war die Kundgebung nach Polizeiangaben zu Ende.
Ende des "Klimaterrorismus"
Auf X, vormals Twitter, verkündete die Letzte Generation, dass sie sich der Forderung des stellvertretenden NÖ-Landeshauptmanns Udo Landbauer anschließe. Auch sie wollen ein Ende des "Klimaterrorismus", damit meinen sie die mutwillige Zerstörung des Klimas.
https://twitter.com/letztegenAT/status/1696430842162356259
Warten auf das Klimaschutzgesetz
Die "Letzte Generation" teilte in einer Aussendung mit, "den Verkehr auf der Westautobahn Höhe St. Pölten Süd friedlich unterbrochen" zu haben.
"Wir verstehen gut, wie ärgerlich ein Stillstand sein kann, denn wir warten seit Jahrzehnten darauf, dass eine Regierung die Warnungen der Wissenschaft ernst nimmt. Wir warten seit fast 1.000 Tagen auf ein Klimaschutzgesetz, denn seit 1. Jänner 2021 gibt es in Österreich keine Regeln mehr für den CO2-Ausstoß. Und wir warten seit über einem Jahr darauf, dass die Empfehlungen aus dem Klimarat endlich umgesetzt werden", erklärte Sprecherin Marina Hagen-Canaval.
In der Aussendung wurde zudem betont, dass einige Teilnehmer an der Kundgebung "nicht festgeklebt" gewesen seien, damit im Notfall rasch eine Rettungsgasse geöffnet werden könnte. Vor Protestbeginn sei außerdem die Rettungsleitstelle verständigt worden.
Erst am Montag hatten sich Klimaaktivisten der "Letzten Generation" erstmals überhaupt in der Landeshauptstadt festgeklebt. Die Aktion auf dem Europaplatz dauerte etwa eine Stunde. Polizeiangaben zufolge setzte es 15 Anzeigen. Eine Frau wurde vorübergehend festgenommen.
Zusammenfassung
- Die Westautobahn wurde am Montag bei St. Pölten von Klima-Aktivisten blockiert.
- Laut Polizei gab es 17 Anzeigen.
- Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich berichtete auf Anfrage zudem, dass neun vorübergehende Festnahmen erfolgt seien.