Pro und Contra aus Kindberg: Faktencheck zu den Asylzahlen
Wie viele Asylanträge wurden gestellt?
Von Jänner bis Oktober 2022 wurden 89.867 Asylanträge in Österreich gestellt, wie aus den Auszügen der vorläufigen Asylstatistik des BMI hervorgeht. Die meisten Asylanträge im Oktober stellten Afghanen (4.123), gefolgt von Indern (3.479), Syrern (3.424) und Tunesiern (2.462).
17.602 Anträge wurden heuer bisher positiv beschieden. Abgelehnt wurden von Jänner bis Ende Oktober 59.908 Anträge (rechtskräftig negativ beschieden), was aber nicht heißt, dass die Antragssteller keinen anderen Aufenthaltstitel erhielten. Denn auch die Gewährung von subsidiärem Schutz fällt technisch unter die negativ beschiedenen Anträge.
Im gleichen Zeitraum wurden 17.602 Schutzgewährungen erteilt (Asyl, subsidiärer Schutz oder humanitäre Aufenthaltstitel).
Wie viele Antragsteller haben Österreich wieder verlassen?
27.597 Personen, die in der Vergangenheit einen Antrag gestellt hatten, haben sich dem Verfahren entzogen, also Österreich in diesen zehn Monaten freiwillig verlassen.
https://twitter.com/LukasGahleitner/status/1597654486989737984
Wie viele ukrainische Flüchtlinge stellten einen Asylantrag?
Prinzipiell nicht in der Asylstatistik enthalten sind die kriegsvertriebenen Menschen aus der Ukraine. Sie fallen unter die EU-Richtlinie "Temporärer Schutz". Mit dem temporären Schutz, auf den sich im März alle 27 EU-Staaten geeinigt hatten, haben Flüchtlinge das Recht in dem Staat zu bleiben, den sie gewählt haben.
Ein langwieriges Asylverfahren ist dafür nicht nötig, jedoch besteht das Recht, einen Asylantrag zu stellen, weiter. Zugleich werden den Schutzsuchenden Mindeststandards wie der Zugang zu Sozialhilfe und eine Arbeitserlaubnis garantiert.
Bis Ende Oktober stellten 602 Ukrainer:innen einen Asylantrag.
Wie viele Menschen sind in der Grundversorgung?
Im Rahmen der Grundversorgung erhalten hilfs- und schutzbedürftige Fremde Leistungen, welche auf die Deckung der täglichen Grundbedürfnisse ausgerichtet sind. Dazu gehören eine angemessene Verpflegung, Unterkunft, medizinische Versorgung, Bekleidungshilfe, Schulbedarf sowie Information und Beratung.
Mit Ende Oktober befanden sich laut Innenministerium rund 91.574 Personen in Grundversorgung, davon rund 56.464 Kriegsvertriebene aus der Ukraine – das sind 62 Prozent.
Somit handelt es sich bei rund 21.000 Personen in der Grundversorgung um Asylwerbende.
https://twitter.com/LukasGahleitner/status/1598803104891252736
Zusammenfassung
- Die Unterbringung von Geflüchteten sorgt österreichweit für Streit, auch in Kindberg.
- Im "Pro und Contra Spezial" diskutierten die zuständigen Politiker:innen heiß über die österreichische Asylproblematik.
- PULS 24 hat sich die Zahlen und Daten angeschaut.