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Polnische Antipanzerminen irrtümlich im Möbel-Lager

Bei der polnischen Armee sind 240 Panzerabwehrminen übersehen worden und irrtümlich in einem Lager einer Möbelfirma gelandet. Vier dafür verantwortlichen Militärangehörigen drohen deshalb mehrjährige Gefängnisstrafen, wie die Nachrichtenagentur PAP am Samstag unter Berufung auf die zuständige Staatsanwaltschaft berichtete. Ein polnisches Tochterunternehmen des Möbelkonzerns bestätigte der Agentur, dass Mitarbeiter im Juli 2024 eine Ladung von Militärgütern entdeckt hätten.

Diese sei noch am selben Tag von der Militärpolizei abgeholt worden. Obwohl der Fehler schon ein halbes Jahr zurückliegt, erfuhr die polnische Öffentlichkeit davon erst am Donnerstag durch Medienberichte in den Nachrichtenportalen "Onet.pl" und "Wirtualna Polska". Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz entließ daraufhin am selben Tag den Chef der internen Inspektion der Armee und schlug am Freitag einen Nachfolger vor. Eine Begründung für den Personalwechsel nannte das Ministerium bisher nicht. Nach Medienberichten soll der Militär versucht haben, den Fehler zu vertuschen und seinen Vorgesetzten zu verschweigen.

"Onet.pl" und "Wirtualna Polska" hatten enthüllt, dass die Panzerabwehrminen im Sommer 2024 gemeinsam mit einer großen Menge weiterer militärischer Ausrüstung in der Nähe von Stettin (polnisch Szczecin) aus einem Zug entladen werden sollten. Offenbar ließen die Soldaten aber aus Unachtsamkeit einen Teil der gefährlichen Ladung zurück.

Die Antipanzerminen blieben zunächst verschwunden und tauchten erst Wochen später nach einem Irrweg per Zug durch das Landesinnere Polens im Warenlager des Möbelkonzerns auf. Nach Angaben von "Onet.pl" hätten sie gereicht, um zwei Wolkenkratzer zu zerstören.

ribbon Zusammenfassung
  • 240 Panzerabwehrminen der polnischen Armee wurden übersehen und landeten im Juli 2024 irrtümlich in einem Möbellager. Vier Militärangehörige könnten dafür mehrjährige Gefängnisstrafen erhalten.
  • Der Verteidigungsminister entließ den Chef der internen Inspektion der Armee, nachdem bekannt wurde, dass der Fehler vertuscht werden sollte. Der Fehler wurde erst ein halbes Jahr später durch Medienberichte bekannt.
  • Die Minen wurden im Sommer 2024 in der Nähe von Stettin entladen und reisten danach durch Polen. Ihre Sprengkraft hätte ausgereicht, um zwei Wolkenkratzer zu zerstören.