Kiew untersucht mutmaßliches Abhörgerät in Generalsräumen
"Wir betonen, dass das Gerät nicht direkt im Büro von Walerij Saluschnyj gefunden wurde, sondern in einem der Räume, die er in Zukunft für seine Arbeit hätte nutzen können". Saluschnyj selbst sagt dem Sender RBC, es herrsche Krieg. "Alles ist möglich."
Die Ukraine verteidigt sich seit fast 22 Monaten mit Hilfe westlicher Verbündeter gegen den russischen Angriffskrieg. Seit längerem gibt es Spekulationen über Konflikte zwischen dem Armeeoberbefehlshaber und Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zum Ärger Selenskyjs hatte Saluschnyj zuletzt in einem Interview davon gesprochen, dass der Krieg in einer Sackgasse sei. Ihm werden immer wieder politische Ambitionen nachgesagt. Die eigentlich im Frühjahr 2024 fällige Präsidentenwahl wird allerdings nicht stattfinden - die ukrainische Verfassung schließt die Wahl wegen des geltenden Kriegsrechts aus.
Montagabend kritisierte Saluschnyj einem Medienbericht zufolge Selenskyj wegen der Entlassung von sämtlichen Chefs der regionalen Rekrutierungsbüros. "Das waren Profis, die wussten, wie man das macht, und jetzt sind sie weg", zitierte die Agentur Interfax Ukraine Saluschnyj. Selenskyj hatte im August im Zuge einer Korruptionsbekämpfung alle regionalen Leiter der ukrainischen Rekrutierungsbüros gefeuert. Auf die Frage nach dem jüngsten Plan des Verteidigungsministeriums, die militärische Rekrutierung zu verstärken, sagte Saluschnyj, dass das alte System wieder eingeführt werden sollte. "Es ist noch etwas früh, um die Rekrutierung zu bewerten. Was die Mobilisierung anbelangt, so ist es nicht notwendig, sie zu verstärken, sondern zu den Grenzen (und) zu den Rahmenbedingungen zurückzukehren, die früher funktioniert haben."
Die US-Regierung hat eigenen Angaben nach noch Mittel für ein weiteres Militärhilfepaket für die Ukraine in diesem Jahr. "Aber wenn das erledigt ist (...) muss der Kongress unverzüglich handeln", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Nur dann könne das von Russland angegriffene Land seinen Kampf für die Freiheit fortsetzen. Eine genaue Zahl, wie viel Geld noch für Militärunterstützung für die Ukraine zur Verfügung steht, nannte Kirby nicht.
Die US-Regierung kündigte unterdessen ein weiteres Militärhilfepaket für Kiew noch in diesem Jahr an. "Aber wenn das erledigt ist (...) muss der Kongress unverzüglich handeln", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Nur dann könne das von Russland angegriffene Land seinen Kampf für die Freiheit fortsetzen. Eine genaue Zahl, wie viel Geld noch für Militärunterstützung für die Ukraine zur Verfügung steht, nannte Kirby nicht.
Zusammenfassung
- Nach dem Fund eines oder mehrerer mutmaßlicher Abhörgeräte im Büro von Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj leitet die Ukraine Ermittlungen ein.
- Dem Generalstab zufolge handelt es sich um mehrere Geräte, die in Räumen gefunden worden seien, in denen Saluschnyj und sein Stab arbeiten sollten.
- Selenskyj hatte im August im Zuge einer Korruptionsbekämpfung alle regionalen Leiter der ukrainischen Rekrutierungsbüros gefeuert.