Pilz sieht in Lebensmittel-Gipfel "unglaubliche Unprofessionalität"
"Ein Gipfel ist so gut, wie seine Vorbereitung", betont Peter Pilz, Ex-Grünen-Politiker und Gründer der ehemaligen Liste Pilz. Im Lebensmittelgipfel von Vizekanzler Werner Kogler und Sozialminister Johannes Rauch sieht er eine "unglaubliche Unprofessionalität, weil man hunderttausend Menschen Hoffnungen macht und die werden dann alle enttäuscht", erklärt Pilz bei "WildUmstritten".
"Armutsbekämpfung keine Priorität"
Dies zeige nur, dass Armutsbekämpfung keine Priorität der Bundesregierung sei, kritisiert Pilz weiter. Dem stimmt auch der "Falter"-Kolumnist Harry Bergmann zu. "Jeder will etwas gewinnen. Die Unternehmen wollen ihre Gewinne maximieren und die Politik mehr Stimmen", erklärt er bei Werner Sejka.
Demnach müsse man auch länger an einer Lösung arbeiten, denn der Handel habe andere Interessen als die Politik. Umso wichtiger sei es also gewesen, mit einem Konzept in den Gipfel zu gehen, betont Bergmann.
Teuerung "nicht erst sei gestern"
Auch die ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete und PR-Beraterin, Silvia Grünberger, erklärt, dass sich die Bevölkerung möglichst schnell eine Lösung erwarte. Doch der notwendige Diskurs dazu habe vor dem Gipfel nicht stattgefunden. "Dass man in zwei Stunden mit 40 Stakeholdern nicht vor Ort zu einer Lösung kommt, liegt in der Natur der Sache. Dazu ist auch die Zeit zu wenig", sagt Grünberger.
Das Teuerungs-Problem sei allerdings "nicht erst seit gestern auf der Tagesordnung", so die ehemalige ÖVP-Abgeordnete. Als Beispiel könnten bereits erprobte Lösungsansätze aus anderen EU-Länder dienen.
Zusammenfassung
- Bei "WildUmstritten" zeigen sich die Gäste beim Thema Lebensmittelgipfel in trauter Einigkeit.
- Sowohl Harry Bergmann als auch Peter Pilz kritisieren, dass die Armutsbekämpfung nicht zu den Prioritäten der Regierung gehört.
- Silvia Grünberger betont, dass es dringend eine Lösung braucht.