Erstes TV-Duell gegen Trump: Konnte Harris überzeugen?

Es war das erste Mal, dass sie sich gegenüberstanden: Beim ersten TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump lieferten sich die beiden eine hitzige Debatte. Aber: Konnte Harris auch tatsächlich überzeugen?

Laut Politikberater und USA-Experte Yussi Pick hat sich die demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris beim TV-Duell gegen ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump recht gut geschlagen.

Trump "durch die Manege geführt"

So habe Harris Trump "mit dem Nasenring durch die Manege geführt" und gezeigt, dies dieser "ein verrückter Onkel, der sich im Internet Verschwörungstheorien gibt", sei.

Trump hingegen habe nicht das getan, was er in der Debatte hätte machen müssen. "Es gibt ja Schwachstellen von Harris, Donald Trump hat keine einzige davon angesprochen", so Pick. Sogar wenn Harris "geschwommen ist", habe Trump es nicht geschafft, sie auf Dinge festzunageln.

Die Stimmung bei den Demokraten, die nach dem Auftritt des US-Präsidenten Joe Biden bei dem letzten TV-Duell angespannt war, habe sich laut Pick während des Auftritts von Harris nun "gelöst". "Ich glaube, da hat sie durchaus nochmal Schwung mitnehmen können bei ihrem Kampagnen-Team und ihren Unterstützern und Unterstützerinnen", so Pick.

Video: TV-Showdown: Harris vs. Trump

Gärtner: Swing-States werden ausschlaggebend sein

Dieser Grundmeinung stimmte auch Politologe und US-Experte Heinz Gärtner zu: Harris schien auf die Debatte sehr gut vorbereitet, Trump nicht, meint er. Für Trumps Basis habe es laut Gärtner aber vermutlich gereicht.

Harris habe seit dem Rückzug von Biden einen "Blitzstart" hingelegt. Der Schwung, den sie bis zur Debatte mitgenommen hat, sei nun verstärkt worden. Diesen Schwung müsse Harris jedoch noch bis zum Wahltag weitertragen, was noch eine "lange Zeit ist", betont der US-Experte.

Bei der Wahl würden vor allem die umkämpften Swing-States eine Rolle spielen. Dort müssen die Kandidaten ihre jeweiligen Lager mobilisieren, schätzt der US-Experte ein.

US-Experte Heinz Gärtner zum TV-Duell:

Umfrage: Harris positiver wahrgenommen als Trump

Unterdessen wurde Harris in einer Zuschauerbefragung nach dem TV-Duell positiver wahrgenommen als ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump. 45 Prozent der Befragten äußerten eine wohlwollende Meinung von Harris, Donald Trump kommt auf 39 Prozent.

Dies geht hervor aus einer Umfrage für mehrere US-Medien wie dem Fernsehsender CNN unter registrierten Wähler:innen, die das TV-Duell gesehen haben.

USA: Vorteile für Harris bei TV-DebatteApa/Martin Hirsch/mhh/has/lg
ribbon Zusammenfassung
  • Laut Politikberater und USA-Experte Yussi Pick hat sich die demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris beim TV-Duell gegen ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump recht gut geschlagen.
  • So habe Harris Trump "mit dem Nasenring durch die Manege geführt" und gezeigt, "was für ein verrückter Onkel, der sich im Internet Verschwörungstheorien gibt" dieser ist.
  • Trump hingegen habe nicht das getan, was er in der Debatte hätte machen müssen. "Es gibt ja Schwachstellen von Harris, Donald Trump hat keine einzige davon angesprochen", so Pick.
  • Laut dem Politologen und US-Experten Heinz Gärtner habe Harris seit dem Rückzug von Biden einen "Blitzstart" hingelegt.
  • Diesen Schwung müsse Harris jedoch noch bis zur US-Wahl tragen können, was noch eine "lange Zeit ist", betont der US-Experte.
  • Unterdessen wurde Harris in einer Zuschauerbefragung nach dem TV-Duell positiver wahrgenommen als ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump.