Pilz: Kickl hat vor neuer SPÖ-Spitze "die Hose voll"

SPÖ-Chef Andreas Babler hat am Dienstag sein erstes Personalpaket geschnürt und dabei nicht unerwartet eine möglichst breite Einbindung aller Kräfte der Partei versucht. Den Klub übernimmt er selbst, im Nationalrat wird aber Philip Kucher die Geschäfte führen, der im Vorsitz-Duell ursprünglich Hans Peter Doskozil unterstützt hatte. Bei der Klubvollversammlung erhielt Babler 100 Prozent Zustimmung.

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Bei WildUmstritten zeigt sich der ehemalige Nationalratsabgeordnete Peter Pilz verwundert darüber, dass ein "hochkarätiger und hochtalentierter Oppositionspolitiker wie Philip Kucher" nicht schon früher in die "erste Reihe der SPÖ vorgerückt ist". Denn in Bezug auf Talent sei die SPÖ "nicht übergesegnet".

Kickl habe "die Hose voll"

Kucher sei vor allem für die Freiheitlichen ein "extrem unangenehmer Abgeordneter", da er sehr volksnah sei und einer der wenigen, der FPÖ-Chef Herbert Kickl Paroli bieten könne - für die FPÖ könne Kucher "gefährlich werden". 

"Ich glaube, dass vor Babler, Kucher, aber auch den anderen Herbert Kickl zurecht zum ersten Mal die Hose voll hat", meint Pilz. Denn die neue SPÖ-Spitze würde genau die Personen ansprechen, auf die die FPÖ bisher geglaubt habe, Einfluss zu haben.

Charisma und "manipulative Kraft"

In der FPÖ mache sich niemand Sorgen, meint hingegen Policon-Geschäftsführer Christoph Pöchinger. Er glaubt, es sei "weit gefehlt zu meinen, dass es wirklich so funktioniert, wie Andreas Babler sich das vorstellt" - als Beispiel nennt er die 32-Stunden-Woche.

Babler würde mit seinem "durchaus gegebenen Charisma - man könnte auch sagen manipulative Kraft", Emotionen schüren. Im Gegensatz zu Hans Peter Doskozil könnte Babler jedoch keine FPÖ-Wähler begeistern, so Pöchinger.