Papst fühlt sich wegen Corona "wie im Käfig"
"Das Leben hat sich wegen der Pandemie geändert. Ich habe viele Reisen absagen müssen, denn ich kann keine Ansammlungen verursachen", erklärte der Papst. Er sei nicht sicher, ob die für März geplante Irak-Reise stattfinden werde, fügte der 84-Jährige hinzu. Mit seinem Petersplatz-Gebet für ein Ende der Corona-Pandemie vor dem Pestkreuz im März habe er seine Nähe zu allen leidenden Menschen ausdrücken wollen.
Franziskus kritisierte Menschen, die sich während der Pandemie nicht um den Nächsten kümmern und nur an Urlaub und an Spaß denken. Er verwies dabei auf Medienberichte, wonach zahlreiche Personen während der Weihnachtsfeiertage mit Flugreisen den Einschränkungen entkommen seien, um anderswo ihren Urlaube zu verbringen. Diese Leute hätten nicht an die gedacht, die zu Hause geblieben seien, wirtschaftliche Probleme hätten oder krank seien. Es sei ein "selbstmörderischer Skandal", in dieser Krisenzeit nicht an den Nächsten zu denken.
Der Vatikan bemühe sich, die Folgen der Pandemie zu lindern. Bei der Caritas habe sich die Zahl der hilfebedürftigen Menschen verdoppelt. "Wir müssen helfen, aber nicht nur vorübergehend. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Probleme wirklich lösen. Ich denke an die Probleme der Arbeitslosen, der Migranten, der Menschen, die medizinischen Behandlung benötigen. Wir müssen Hoffnung säen und das kann man nur mit menschlicher Nähe tun. Das ist wahre Geschwisterlichkeit. Wir müssen Wege der Nähe und der Brüderlichkeit beschreiten", erklärte der Papst. Er bezog sich damit indirekt auf seine letzte Sozialenzyklika, die im vergangenen Oktober mit dem Titel "Fratelli tutti" (Alle Brüder) erschienen ist.
Zusammenfassung
- Auch Papst Franziskus leidet unter den Einschränkungen im Alltag wegen der Corona-Pandemie.
- Mit seinem Petersplatz-Gebet für ein Ende der Corona-Pandemie vor dem Pestkreuz im März habe er seine Nähe zu allen leidenden Menschen ausdrücken wollen.
- Es sei ein "selbstmörderischer Skandal", in dieser Krisenzeit nicht an den Nächsten zu denken.
- Ich denke an die Probleme der Arbeitslosen, der Migranten, der Menschen, die medizinischen Behandlung benötigen.