Orban: Veto hätte EU-Gelder für Ungarn gefährdet
Er habe sich durchgesetzt, betonte Orban. Ungarn bekomme das gesperrte Geld aus Brüssel, werde keine Waffen an die Ukraine liefern und werde zur zivilen Finanzierung der Ukraine beitragen. EU-Diplomaten erklärten dagegen, dass es überhaupt keine Pläne gegeben habe, das für Ungarn eingeplante Geld für andere Zwecke zu verwenden.
Der EU-Gipfel war am Donnerstag überraschend schnell zu Ende gegangen, weil Orban sein Veto gegen 50-Milliarden-Euro-Hilfen zurückgezogen hatte. Er war im Kreis der übrigen 26 EU-Regierungen isoliert. Ihm war zwar erneut zugesichert worden, dass die eingefrorenen 20 Milliarden Euro EU-Subventionen für Ungarn ausgezahlt werden. Allerdings soll dies erst geschehen, wenn das Land Reformauflagen der EU-Kommission erfüllt. Der ungarischen Regierung werden schwere Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit vorgeworfen.
Bei der Ukraine-Hilfe wurde auch eine Überprüfungsklausel vereinbart. Allerdings sorgten die 26 anderen EU-Staaten dafür, dass Ungarn kein Vetorecht mehr hat: Denn nun muss es ein einstimmiges Votum der EU-27 geben, damit die Ukraine-Hilfe überhaupt überprüft wird. Orbán hatte ursprünglich gefordert, dass die EU-Zahlungen für die Ukraine jährlich neu beschlossen werden.
Zusammenfassung
- Viktor Orban, Premierminister von Ungarn, hat sein Veto gegen ein 50-Milliarden-Euro-Hilfspaket für die Ukraine aufgegeben, um EU-Gelder für Ungarn zu sichern.
- Trotz der Aufgabe des Vetos wird Ungarn die eingefrorenen 20 Milliarden Euro EU-Subventionen erst erhalten, wenn das Land Reformauflagen der EU-Kommission erfüllt.
- Ungarn wird keine Waffen an die Ukraine liefern, wird aber zur zivilen Finanzierung der Ukraine beitragen.