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Journalisten festgenommen

Türkei: Imamoglus Anwalt wieder aus Haft entlassen

28. März 2025 · Lesedauer 2 min

Der festgenommene Anwalt des inhaftierten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu ist wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Er wurde unter der Bedingung einer Ausreisesperre freigelassen, wie die Nachrichtenagentur Anandolu weiter berichtete. Dem Anwalt wurde Geldwäsche vorgeworfen.

Ins Visier der Behörden geraten unterdessen zunehmend Journalisten. Der Chefredakteur der schwedischen Zeitung "Dagens ETC", Andreas Gustavsson, berichtete, dass ein Mitarbeiter am Donnerstag nach der Landung in Istanbul zum Verhör abgeholt worden sei.

"Ich weiß nicht, wo er ist. Ich weiß nicht, wie es ihm geht. Nicht, ob er verhört wird. Auch nicht, ob er abgeschoben wird", so Gustavsson.

Britischer Journalist abgeschoben

Am Donnerstag war ein Journalist des britischen Senders BBC festgenommen und aus der Türkei abgeschoben worden.


Er hatte sich nach Angaben des Senders mehrere Tage in der Türkei aufgehalten, um über die anhaltenden Proteste gegen die Inhaftierung und Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu zu berichten. Das türkische Kommunikationsdirektorat sagte, er sei nicht im Besitz einer gültigen Presseakkreditierung gewesen.


Außerdem wurden zwei weitere türkische Journalistinnen im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen, wie die Tageszeitung «Evrensel» berichtete.

Bereits 1.900 Menschen festgenommen

Vergangene Woche war der beliebte Oppositionspolitiker Imamoglu nach Korruptionsvorwürfen inhaftiert worden. Terrorermittlungen gegen ihn laufen noch. Im Land gehen seit seiner Festnahme jeden Tag Zehntausende Menschen auf die Straße.


Laut dem türkischen Innenministerium wurden seit Beginn der Proteste fast 1.900 Menschen vorübergehend festgenommen, darunter zahlreiche Journalisten.

Zusammenfassung
  • Der Anwalt des inhaftierten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu wurde aus dem Polizeigewahrsam entlassen, jedoch mit einer Ausreisesperre belegt. Ihm wird Geldwäsche vorgeworfen.
  • Seit der Inhaftierung von Imamoglu wegen Korruptionsvorwürfen gehen täglich Zehntausende Menschen auf die Straße. Fast 1.900 Personen wurden vorübergehend festgenommen, darunter zahlreiche Journalisten.
  • Journalisten geraten zunehmend ins Visier der Behörden: Ein BBC-Journalist wurde abgeschoben, während zwei türkische Journalistinnen im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen wurden.