"Österreich atmet auf": Hohn für Sobotka-Abtritt
Er strebe kein politisches Amt mehr an, ließ der ÖVP-Nationalratspräsident die Bombe im "Kurier" platzen. Bis zur konstituierenden Sitzung nach der Nationalratswahl wolle er aber "mit vollem Einsatz" weiterarbeiten.
Die Gründe für seinen Rückzug seien privater Natur. Er "wollte immer selbstbestimmt aus der Politik ausscheiden und nicht darauf warten, dass andere mir sagen, ich soll gehen".
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Sicher nicht Schuld an seinem Rückzug seien Kritik der Opposition, Rücktrittsaufforderungen oder die Schlusslichtplatzierung im Vertrauensindex.
FPÖ will mehr Rückzüge sehen
Während seine eigene Partei zögerlich reagierte, was wohl auf deren Überraschung zurückzuführen ist, höhnte die FPÖ per Aussendung. "Wolfgang Sobotka geht - Österreich atmet auf", meinte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Noch nie habe die Republik nämlich "einen derart parteiischen Nationalratspräsidenten ertragen müssen wie Wolfgang Sobotka". Die ÖVP wäre außerdem gut beraten, "wenn andere mit dem gleichem undemokratischen Mindset seinem Beispiel folgen würden".
Bundeskanzler Karl Nehammer lobte Sobotka. Der stehe "stets zu seinem Wort und zu seinen Werten und diskutiert leidenschaftlich für seine Überzeugungen", schrieb er auf X.
https://twitter.com/karlnehammer/status/1798060086889525708
Im Netz ließen weitere Reaktionen nicht lang auf sich warten. Polit-Berater Rudi Fußi widmete Sobotka etwa ein nicht ganz ernst gemeintes "Kammerkonzert".
https://twitter.com/rudifussi/status/1798116728167141377
Christian Hafenecker (FPÖ) spricht auf X von einem "Blackout Sobotka". Grünen-Fraktionsführerin im U-Ausschuss Nina Tomaselli kommentiert den Sobokta-Rücktritt mit einem "oha".
https://twitter.com/dietomaselli/status/1798035129656590775
Zusammenfassung
- Die Ankündigung von Wolfgang Sobotka (ÖVP), bei der Nationalratswahl im Herbst nicht mehr antreten zu wollen, hat wohl sogar seine eigene Partei überrascht.
- Der Kanzler streute ihm dann jedoch auf Twitter Rosen.
- Wenig Lob erhielt der Nationalratspräsident aus der FPÖ, die dem bald Scheidenden gehörig hinterhertritt.
- Auch im Netz ließ der Spott nicht lange auf sich warten.