ÖGK-Finanzen entspannen sich mit Wirtschaftsaufschwung
Als Grund nennt die ÖGK die Lockerung der Corona-Maßnahmen und die damit verbundene Entspannung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der pflichtversicherten Erwerbstätigen ist mittlerweile höher als vor der Krise. Gegenüber 2020 verzeichnet die ÖGK einen Anstieg von 4,1 Prozent bei den Beiträgen für pflichtversicherte Erwerbstätige.
Dementsprechend hat sich auch die der APA vorliegende Prognose für 2022 deutlich verbessert. Im Mai hatte die ÖGK für nächstes Jahr noch ein Defizit von 198 Mio. Euro befürchtet, nun wurde die Prognose auf ein Minus von 86,7 Mio. Euro gesenkt.
Allerdings macht die ÖGK weiterhin auf einen "Nachholeffekt" aufmerksam. Ist im ersten Jahr der Pandemie noch die Inanspruchnahme der ärztlichen Leistungen gesunken, sei hier "ein Aufholeffekt" spürbar. Ausgelassene Untersuchungen aus 2020 würden verstärkt nachgeholt und auch der reguläre Besuch bei Ärztinnen und Ärzten finde wieder regelmäßiger statt.
Seitens der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) hieß es am Sonntag, für die Sparte Krankenversicherung sehe die SVS in der aktuellen Gebarung für 2021 einen voraussichtlichen Bilanzgewinn mit 45,3 Mio. Euro vor. "Diese Zahlen spiegeln die aktuelle Entwicklung wider: Die Unternehmer und Selbständigen arbeiten intensiv am Comeback der österreichischen Wirtschaft. Zudem verzeichnen wir einen Anstieg bei unseren Versicherten. Das heißt, mehr und mehr werden selbstständig und gründen ein Unternehmen", sagte SVS-Obmann Peter Lehner in einer Aussendung. Gleichzeitig verwies er auf die Corona-Situation: "Ein Unsicherheitsfaktor für die Wirtschaft und unsere Prognose ist der Herbst. Die Auswirkungen der 4. Welle sind heute nicht vorhersagbar."
Zusammenfassung
- Mit dem Wirtschaftsaufschwung entspannen sich auch die Finanzen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). In der aktuellen Gebarungsvorschau geht der größte Krankenversicherungsträger Österreichs nur noch von einem Bilanzverlust von 58,8 Millionen Euro für heuer aus. Vor drei Monaten hatte man noch mit einem Minus von 186,3 Mio. Euro gerechnet.