Nach Protesten doch keine Ausgangssperre in Belgrad
In Serbien kommt es nun doch nicht zu den von Präsident Aleksandar Vucic angekündigten Ausgangssperren. Stattdessen soll ein Krisenstab über andere Restriktionsmaßnahmen entscheiden, um die Corona-Epidemie einzudämmen, sagte Vucic. Am Dienstagabend war es in Belgrad zu massiven Ausschreitungen gegen die geplanten Ausgangssperre gekommen.
Die Ausschreitungen vor dem Parlament, für die Vucic Rechtsextremisten verantwortlich machte, würden die "brutalste politische Gewalt seit Jahren" darstellen. Diese sei gut organisiert worden, meinte er ferner. Vucic sprach auch von der "Verwicklung von Funktionären regionaler Nachrichtendienste" in die Ausschreitungen, ohne jedoch Konkreteres anzugeben.
Demonstranten hatten am Dienstagabend Steine auf Polizisten geworfen und Leuchtraketen abgefeuert. Eine Gruppe von Kundgebungsteilnehmern stürmte das Parlamentsgebäude. Die Polizei setzte Tränengas ein. 43 Polizisten und 17 Demonstranten wurden verletzt.
Der Protest von mehreren tausend Menschen - einigen Beobachtern zufolge dürfte es sich eine Zeit lang um bis zu 15.000 Demonstranten gehandelt haben - wurde durch eine Pressekonferenz von Vucic ausgelöst, bei der er für das kommende Wochenende vom Freitagnachmittag bis Montagfrüh erneut eine Ausgangssperre in Belgrad ankündigte. Grund seien die jüngsten Zahlen von Neuinfizierten, die sich zuletzt bei rund 300 Corona-Fällen täglich bewegten. In Krankenhäusern sind laut Vucic derzeit 4.000 Erkrankte.
Zusammenfassung
- In Serbien kommt es nun doch nicht zu den von Präsident Aleksandar Vucic angekündigten Ausgangssperren.
- Stattdessen soll ein Krisenstab über andere Restriktionsmaßnahmen entscheiden, um die Corona-Epidemie einzudämmen, sagte Vucic.
- Am Dienstagabend war es in Belgrad zu massiven Ausschreitungen gegen die geplanten Ausgangssperre gekommen.
- Demonstranten hatten am Dienstagabend Steine auf Polizisten geworfen und Leuchtraketen abgefeuert.