APA/GERT EGGENBERGER

"Gesellschaft nicht spalten"

Kundgebung in Klagenfurt: 200 Menschen trauern nach Anschlag

17. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Der Terroranschlag in Villach, bei dem am Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-Jährigen tötete und fünf Personen teils schwer verletzte, sorgt in ganz Kärnten für Betroffenheit.

So auch in Klagenfurt, wo kurzfristig zu einer Trauer-Kundgebung geladen wurde. Rund 200 Personen sind dem Aufruf gefolgt und entzünden Kerzen zu einer Zeit, in der in Kärnten auch scheinbare sportliche Naturgesetze aufgehoben sind.

"In der Trauer vereint"

Klagenfurt und Villach sind nicht immer einer Meinung - doch wenn es um den gehypten Landessport Eishockey geht, so nimmt die Rivalität zwischen den beiden Städten mit den Klubs KAC und VSV doch oft auch gravierende Ausmaße an. Nicht so am Montag in Klagenfurt - zu der Kundgebung ist auch eine Abordnung des KAC-Fanclubs "Stiege 19" gekommen.

"In den Farben getrennt, in der Trauer vereint", sagt Nicole Fischer, die Schriftführerin des Vereins im Gespräch mit der APA, "wir stehen zu Villach und sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen".

Gesellschaft nicht spalten lassen

Bei eisigem Wind versammeln sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund um Horst Ragusch, der ein Megafon hält. Der als Türmer des Stadtpfarrturmes bekannte Guide verliest als einzigen Rede-Beitrag ein Facebook-Posting von Journalist Franz Miklautz, der darin über seine Erfahrungen in der vor Entsetzen erstarrten Draustadt berichtet, die er am Sonntag gemacht hat.

Darin ist die Rede von Vorwürfen, Wut, Enttäuschung und Personen, die die Tragödie für sich ausschlachten wollen - aber auch von jenen, die die Größe haben, in diesen schwierigen Zeiten zu differenzieren zu wissen. "Es braucht jetzt jemanden oder mehrere, die sagen: United we stand. Gegen die Bastarde von allen Seiten!", so die Schlussworte des Beitrages.

Schließlich werden Kerzen am Lindwurm entzündet. Ältere Menschen sind ebenso da wie Familien mit Kindern und eine Abordnung der Muslimischen Jugend. Sie alle eint an diesem Abend ein Vorsatz: Sich als Gesellschaft nicht spalten zu lassen.

Nach Terroranschlag: Schock und Trauer in Villach

Zusammenfassung
  • Der Terroranschlag in Villach, bei dem am Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-Jährigen tötete und fünf Personen teils schwer verletzte, sorgt in ganz Kärnten für Betroffenheit.
  • So auch in Klagenfurt, wo kurzfristig zu einer Trauer-Kundgebung geladen wurde.
  • Rund 200 Personen sind dem Aufruf gefolgt und entzünden Kerzen zu einer Zeit, in der in Kärnten auch scheinbare sportliche Naturgesetze aufgehoben sind.