Nach Attacke: Chanukka-Leuchter in Polens Parlament brennt wieder
"Es ist nicht das erste Mal in der polnischen und jüdischen Geschichte, dass jemand versucht, unser Licht zu löschen. Aber wir werden die Kerzen immer wieder anzünden", sagte Polens Oberrabbiner Michael Schudrich am Donnerstag bei einer feierlichen Zeremonie, der auch Präsident Andrzej Duda beiwohnte.
Am Mittwoch hatte der Abgeordnete Grzegorz Braun von der rechtsradikalen Konfederacja am Rande einer Parlamentssitzung mit einem Feuerlöscher die Lichter auf dem jüdischen Leuchter im Foyer gelöscht. Die Tat hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Strafanzeige wegen Störung religiöser Rituale
Das Parlamentspräsidium erstattete Strafanzeige gegen Braun wegen Störung religiöser Rituale, außerdem wurde er von der Plenarsitzung ausgeschlossen und erhält mehrere Monate keine Diäten und Tagegelder. Parlamentspräsident Szymon Holownia sagte am Donnerstag, er erwarte, dass die Staatsanwaltschaft so bald wie möglich die Aufhebung von Brauns Abgeordneten-Immunität beantragen werden.
Das Chanukka-Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach einem Aufstand gegen die Griechen 164 vor Christus und an das "Lichtwunder" eines acht Tage brennenden Leuchters. Es dauert dieses Jahr bis zum 15. Dezember.
Zusammenfassung
- Zwei Tage nach der Lösch-Attacke eines rechtsextremen Abgeordneten brennen auf dem Chanukka-Leuchter in Polens Parlamentsgebäude wieder Kerzen.
- Am Mittwoch hatte der Abgeordnete Grzegorz Braun von der rechtsradikalen Konfederacja am Rande einer Parlamentssitzung mit einem Feuerlöscher die Lichter auf dem jüdischen Leuchter im Foyer gelöscht.
- Die Tat hatte weltweit Empörung ausgelöst.