Nach Anschlag auf Dugina: Österreichs Verfassungsschutz widerspricht Russland
"Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) dürfte es sich bei der in einem Wiener Hotel gesichteten Person nicht um diese Frau handeln", erklärte der APA am Mittwochnachmittag ein Ministeriumssprecher.
Nichtsdestotrotz würden wie in anderen europäischen Staaten auch in Österreich Überprüfungen durchgeführt, ob sich die betreffende Frau im Bundesgebiet aufhalte oder aufgehalten habe, ergänzte der Vertreter des Innenministeriums.
Ukrainerin beschuldigt
Ohne handfeste Indizien für eine unmittelbare Tatbeteilung zu nennen, hatten staatlich kontrollierte Medien in Russland mit Verweis auf den Geheimdienst FSB die Ukrainerin Natalja W. beschuldigt, am Samstagabend außerhalb von Moskau den Autobombenanschlag auf die Tochter des russischen Rechtsaußen-Ideologen Alexander Dugin, Darja Dugina, durchgeführt zu haben. Die 43-jährige W. soll laut veröffentlichten Videos in Folge am Sonntag aus Russland nach Estland ausgereist sein.
Am Dienstag war in Russland schließlich die Rede von einer Weiterreise W.s nach Österreich - sie solle mit einem Kind und zwei weiteren Frauen unterwegs sein, schrieben Medien mit Verweis auf das propagandistische Internetmedium Ukraina.ru, das zur staatlichen Mediengruppe Rossija Segodnja gehört.
Hotel gibt kein Kommentar ab
Die ebenfalls zur Gruppe zählende Nachrichtenagentur RIA Nowosti nannte am Dienstagnachmittag ein konkretes Hotel unweit des Wiener Hauptbahnhofs. "Einige Mitarbeiter des Hotels, die auf die Fotografie von W. sahen, bestätigten, dass sie eine ähnliche Frau gesehen hatten", berichtete die Wien-Korrespondentin von RIA Nowosti. Weshalb die Nachrichtenagentur ausgerechnet im konkreten Hotel nachfragte, blieb dabei unklar. Eine Vertreterin der für das Hotel zuständigen PR-Agentur erklärte am Mittwoch auf APA-Nachfrage, dass man diese Spekulationen nicht kommentiere.
Zusammenfassung
- Das österreichische Innenministerium hat russische Medienberichte dementiert, wonach eine von Russland als Verdächtige für den Anschlag auf Darja Dugina genannte Ukrainerin in einem Wiener Hotel übernachtet haben soll.
- "Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) dürfte es sich bei der in einem Wiener Hotel gesichteten Person nicht um diese Frau handeln", erklärte der APA am Mittwochnachmittag ein Ministeriumssprecher.