Musikkapelle aus FPÖ-Jugend-Video droht mit Klage
Die Freiheitliche Jugend setzt in ihrem Video, das am Montag auf dem YouTube-Kanal der Bundespartei veröffentlicht wurde, auf Themen und Angst-Begriffe, die für Neue Rechte typisch sind. So ist etwa die Rede von einer angeblichen "Massenmigration", von einem etwaigen "Bevölkerungsaustausch" und vom "Gender-Wahn". Die Warnungen werden mit Bildern von Messern, von Flüchtenden und von brennenden Autos unterlegt.
Blasmusikkapelle will klagen
Als Gegenbild dazu dienen etwa Aufnahmen einer Blasmusikkapelle in Tracht. Bei der Kapelle handelt es sich offenbar um die Marktmusikkapelle Telfs. Die Aufnahmen sollen die Mitglieder der Blasmusikkapelle bei einem Auftritt in Hatting im Jahr 2013 zeigen.
Die Musikgemeinde zeigte sich auf Facebook entsetzt: "Die Marktmusikkapelle Telfs DISTANZIERT SICH NACHDRÜCKLICH von Inhalt und Botschaft dieses Videos. Die Marktmusikkapelle Telfs ist ein unpolitischer und gemeinnütziger Kulturverein und will und wird sich nicht für politische Propaganda verwenden lassen." Man wolle rechtliche Schritte prüfen.
Heftige Kritik
In den sozialen Medien stieß das Video auf heftige Kritik, unter anderem auch wegen der bildlichen Darstellung von Journalisten wie Armin Wolf und Florian Klenk. Journalistin und Publizistin Ingrid Brodnig bezeichnete die Video-Darstellungen als "bedenkliche Situation für den gesamten Journalismus". Kritischer Journalismus werde so als Feindbild inszeniert. Florian Klenk selbst sprach von einem Video "im Neonazistil".
https://twitter.com/florianklenk/status/1696057890287632792?s=20
Zusammenfassung
- Am Montag veröffentlichte die Freiheitliche Jugend ein umstrittenes Video, dessen Rhetorik und Bildsprache stark an die rechtsextremen Identitären erinnert.
- In dem Video ist auch eine Blasmusikkapelle zu sehen - die betroffene Musikgemeinde will deswegen nun rechtliche Schritte einleiten.