Meinl-Reisinger: ÖVP sollte "mehr wissenschaftliche Artikel lesen"

Beim 4GAMECHANGERS Festival flogen zwischen NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und die ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm die Fetzen. Bei den Themen Bildungswesen, Anti-Teuerungs-Maßnahmen und Abschaffung der kalten Progression standen die beiden Politikerinnen auf verschiedenen Seiten.

Vor allem beim Thema Bildungswesen gingen die Meinungen der beiden Politikerinnen in gegensätzliche Richtung. Plakolm setzt sich für Berufs- und Bildungsorientierung in Volksschulen ein und hält an der Trennung von Kindern ab zehn Jahren fest. Die Jugendstaatssekretärin ist davon überzeugt, dass Kindern damit eine fundierte Entscheidung über ihren zukünftigen Berufs- und Bildungsweg treffen können.

Meinl-Reisinger ist da ganz andere Meinung. Sie nennt die Trennung von Kindern ab zehn Jahren "stupide". Kinder sollten ihrer Ansicht nach erst später entscheiden, welchen Richtung sie in der Zukunft einschlagen wollen, und verweist auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus Ländern wie Finnland oder Estland.

Es werde im Bildungswesen viel Geld ausgegeben, aber an den falschen Stellen. Sie findet es "unerträglich", denn man wäre schon "viel weiter", wenn "die ÖVP ein bisschen mehr vielleicht wissenschaftliche Artikel lesen würde".

Meinl-Reisinger erwartet sich von Regierung "mehr Ehrlichkeit"

Die kürzlich präsentierten Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Bundesregierung findet die NEOS-Chefin gut. Vor allem, weil sie "treffsicher" seien und nicht dem Gießkannen-Prinzip folgen. Trotzdem seien die Maßnahmen der Bundesregierung "sehr teuer" gewesen und hätten die "Inflation angefacht", kritisiert Meinl-Reisinger. Auch bekrittelt sie, dass es sich nur um Einmalzahlungen handle und um nicht strukturelle Veränderungen.

Sie erwarte sich "mehr Ehrlichkeit" angesichts der "sehr schlechten Situation" in Österreich. Es herrsche aktuell eine "Stagflation" und eine hohe Inflation. Für sie ist es jetzt wichtig in der "Wettbewerbsfähigkeit Meter zu machen", damit man das Versprechen, das man der gesellschaftlichen Mitte gegenüber gemacht hat – nämlich, dass sie von ihrem Einkommen leben können - einhalten kann.

NEOS-Chefin "richtig grantig"

Auch zum Thema Abschaffung der kalten Progression waren die beiden Damen auf verschiedenen Seiten. Plakolm schwärmte von den bisherigen Errungenschaften der Regierung in dem Punkt. Meinl-Reisinger konterte und meinte, die Regierung habe lediglich auf eine Steuererhöhung verzichtet und nicht die Steuern gesenkt. Die ÖVP habe der Bevölkerung jahrzehntelang "das Geld aus der Tasche gezogen".

Dass die ÖVP meine, man sei auf dem richtigen Weg, obwohl die Österreicher:innen durch Steuergeld einander die Stromrechnung subventioniert hätten, mache die NEOS-Chefin "richtig grantig".  

ribbon Zusammenfassung
  • Beim 4GAMECHANGERS Festival flogen zwischen NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und die ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm die Fetzen.
  • Bei den Themen Bildungswesen, Anti-Teuerungs-Maßnahmen und Abschaffung der kalten Progression standen die beiden Politikerinnen auf verschiedenen Seiten.