Maurer: "Fassungslos, wie man so einen Blödsinn sagen kann"

Nach dem tagelangen Extrem-Regen, der selbst Bäche zu reißenden Flüssen anschwellen ließ und fünf Menschenleben gefordert hat, gibt es auch Kritik. Die ÖVP muss sich gefallen lassen, bei Klimaschutz oft blockiert zu haben. Dagegen verteidigten sich am Dienstag sowohl Kanzler Karl Nehammer als auch Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.

Deren Wortspenden sorgten bei der Klubchefin der Grünen, Sigrid Maurer, im PULS 24 Interview für Fassungslosigkeit.

• Mehr lesen: "Ob Prognosen stimmen, kann keiner vorhersehen"

Kanzler Nehammer erteilte in einer Rede 2023 "apokalyptischen Szenarien" noch eine Abfuhr. In Bezug auf Bodenversiegelung verwies Nehammer am Rande einer Pressekonferenz darauf, dass in Niederösterreich 95 Prozent der Fläche nicht verbaut sei.

Trotzdem sei gerade hier das Hochwasser katastrophal gewesen, versuchte er die Evidenz von der Hand zu weisen.

"Sehr billig vom Herrn Kanzler"

Maurer wirkte sichtlich bemüht, die Fassung zu wahren. "Eine solche Antwort treibt mich natürlich ein bisschen zur Weißglut", sagt sie. Denn bei der Bodenversiegelung geht es ja gerade um bewohnte Gebiete, die dadurch hochwassergefährdet werden.

In Österreich leben 25 Prozent der Bevölkerung in hochwassergefährdeten Gebieten, das ist unter den Spitzenplätzen in Europa. "Am Berg und im Wald ist ja nicht das Problem", dort lebe ja auch keiner, so die Klubchefin.

• Mehr lesen: Flut-Opfer kritisiert: Wurden viel zu spät gewarnt

"Das ist sehr billig vom Herrn Kanzler und lässt mich ein bisschen am Verständnis der Zusammenhänge zweifeln", so Maurer.

"Fassungslos" über "so einen Blödsinn"

Bei den Wortspenden von Claudia Plakolm riss der Grünen-Klubchefin dann aber sichtlich der Geduldsfaden. Plakolm behauptete irrigerweise, die EU-Renaturierungsrichtlinie würde den Rückbau von Hochwasserschutz vorsehen.

"Ich bin fassungslos, wie man so einen Blödsinn sagen kann", platzte es aus Maurer heraus.