APA/APA (Archiv)/HELMUT FOHRINGER

Petrovic wiederholt Verschwörungstheorien - Kritik an TV-Auftritt

Ex-Grünen-Chefin Madeleine Petrovic sorgte mit ihrer Rede bei der Corona-Demo am Samstag für Aufsehen und Kritik. Am Sonntag wiederholte sie ihre Verschwörungstheorien in einer TV-Diskussion. Im Netz hagelt es Kritik.

Die Rede der ehemaligen Grünen-Chefin und pensionierten Beamtin Madeleine Petrovic bei der Corona-Demo am Samstag schlug hohe Wellen. Sie verbreitete dort unter anderem die Verschwörungstheorie, dass die Pharmaindustrie und die Stiftung von Bill Gates Impfbefürworter bezahle und es eine hohe Dunkelziffer unbekannter Impfschäden gebe.

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Die Rede sorgte für Empörung und wurde auf sozialen Medien diskutiert. Auch der Umstand, dass eine ehemalige Grünen-Parteichefin Seite an Seite mit Rechtsextremen auftritt, sorgte für Kopfschütteln.

Nur einen Tag später war Petrovic zur ORF-Diskussionssendung "Im Zentrum" zum Thema Impfpflicht eingeladen. Dort trug sie (in betont grünem Outfit) ihre längst widerlegten "Bedenken" gegen die Impfpflicht und auch die Impfung vor - wenn auch in etwas abgemilderter Form.

Trotzdem wiederholte sie etwa die Andeutung, Pharmaunternehmen würden Impfbefürworter und Regierung bezahlen. Auch die Behauptung, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Impfschäden gebe, stellte sie erneut auf. Ihre Thesen wurden von anderen Diskussionsteilnehmern zwar auf Sendung richtig gestellt, trotzdem fragten sich einige Twitter-Nutzer, welchen Sinn die Einladung der Ex-Politikerin gehabt habe.

Auch, dass Petrovic nicht direkter mit ihren Falschaussagen und Verschwörungstheorien konfrontiert wurde, stieß auf Kritik.

Auch wenn Petrovic seit 2015 kein politisches Amt mehr bei den Grünen innehat und auch seit Juni 2021 pensioniert und damit nicht mehr als Beamtin im Ministerium für Gesundheit, Soziales und Tierschutz tätig ist, wird sie doch weiterhin mit den Grünen assoziiert.

Sie selbst weiß dies auch zu nutzen, um Aufmerksamkeit für ihre Thesen zu bekommen. Bei ihren beiden Auftritten am Wochenende sprach sie von einer Spaltung durch die Impfpflicht und deutete an, dass sie damit auch eine Spaltung innerhalb der Grünen meinte.

Grüne: Kein Parteiausschluss wegen Privatmeinung

Auf Nachfrage von PULS 24 heißt es aus der grünen Bundespartei: "Madeleine Petrovic ist in Pension und bekleidet keine Funktion bei den Grünen. Ihre Position ist ausschließlich ihre Privatmeinung und steht nicht für die Haltung der Grünen." Sowohl die Bundespartei als auch der Nationalratsklub und alle Landesorganisationen stünden hinter dem Impfprogramm der Bundesregierung und der Impfpflicht, betont man.

Ein Parteiausschluss Petrovics ist wäre die Grünen eine "ultima ratio", heißt es in der Stellungnahme. "Da sie selbst klarstellt nicht im Namen der Grünen zu sprechen, sehen wir hier die Anforderungen für diese ultima ratio nicht erfüllt", heißt es zu PULS 24.

Zwei Abgeordnete der Grünen, Lukas Hammer und Georg Bürstmayr, haben sich auf Twitter direkt zu Wort gemeldet und sich von Petrovic distanziert.

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  • Ex-Grünen-Chefin Madeleine Petrovic sorgte mit ihrer Rede bei der Corona-Demo am Samstag für Aufsehen und Kritik. Am Sonntag wiederholte sie ihre Verschwörungstheorien in einer TV-Diskussion. Im Netz hagelt es Kritik.