Lukaschenko setzt umstrittenes Referendum für Februar an
Lukaschenko versuche, sich mit der Imitation eines Referendums neue Legitimation zu verschaffen, hieß es in einem auch von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja unterzeichneten Brief an die Regierungen und Parlamente im Westen sowie an internationale Organisationen. Tichnowskaja forderte die EU, die USA, Großbritannien und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf, das "illegale" Referendum nicht anzuerkennen und neue Sanktionen gegen "Lukaschenkos Regime" zu erlassen.
Lukaschenko wolle zusätzlich zu seinen weitreichenden Befugnissen nun noch die Gesamtbelarussische Volksversammlung mit fast unbegrenzten Vollmachten ausstatten und sich aller Voraussicht selbst zu ihrem Vorsitzenden machen. Vorgesehen ist demnach auch eine lebenslange Straffreiheit für Lukaschenko, dem Mord, Folter und weitere schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden.
Tichanowskaja meinte, dass eine Abstimmung unter den Bedingungen politischer Repressionen und unfreier Medien unmöglich sei. Lukaschenko hatte zuletzt auch Nichtregierungsorganisationen schließen und Hunderte Andersdenkende einsperren lassen. Die Opposition forderte die Menschen in Belarus auf, die Stimmzettel an der Urne ungültig zu machen.
Lukaschenko wird von der EU nicht als Präsident anerkannt. Die Präsidentenwahl im Sommer 2020 gilt als gefälscht.
Zusammenfassung
- Zur Festigung seiner Macht hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ein umstrittenes Verfassungsreferendum für den 27. Februar angesetzt.