Luger: "Die FPÖ ist in Oberösterreich sicher keine Arbeiterpartei"

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) war am Montag zu Gast bei PULS 24 Infochefin Corinna Milborn.

In Oberösterreich stehen Bürgermeister- und Landtagswahlen an. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht von einer schweren Rolle, die die SPÖ in Oberösterreich hat. Die Partei würde trotz des Proporzsystems nur "eine untergeordnete Rolle" spielen. Nach "dem Wahlfiasko" von 2015 und 2017 hofft Luger nun, dass der Wiederaufbau gelungen ist. "Ich leiste meine Arbeit in Linz", sagt er. 

Zwar sei Arbeitsmarktpolitik Bundesaufgabe, aber die Kommune könne ihren Beitrag leisten: Gegen Jugendarbeitslosigkeit, habe die Stadt Linz etwa die Ferialjob-Stellen verdreifacht und 50 neue Lehrplätze geschaffen. Beim Erhalt des MAN-Standorts sei er gegen Verstaatlichung, hält aber viel von Mitarbeiterbeteiligung, auch bei Borealis sei man in Gesprächen, so Luger. 

"Haimbuchner ist moderater"

In einem Industriestandort wie Oberösterreich müsste die SPÖ mehr Wähler erreichen, sagt Milborn. Das sei nicht nur die Flüchtlingsbewegung 2015 gewesen, auch interne Streitereien in der SPÖ seien Schuld gewesen, sagt Luger. "Die FPÖ ist in Oberösterreich sicher keine Arbeiterpartei", sagt Luger, sie werde auch in Agrarbezirken von allen Bevölkerungsgruppen gewählt. 

Pogo, Lepuschitz und Luger im Interview bei Milborn

Der FPÖ-Oberösterreich-Chef Manfred Haimbuchner, der am Montag vom Parteipräsidium ging und Herbert Kickl nicht seine Stimme gab, sei moderater als Herbert Kickl, sagt Luger. Haimbuchner sei ein besonnener Politiker, der versucht habe, sich "von allen Formen des Rechtsextremismus" abzugrenzen. Luger glaubt auch, dass Haimbuchner "strategisch so versiert" sei, dass Kickl keinen Wahlkampfauftritt in Oberösterreich absolvieren werde. Aus der FPÖ in Oberösterreich hätte man "keine solchen Aussagen" zu Corona gehört, wie von Kickl.

Für die Bundespartei der SPÖ wünsche Luger sich, dass Pamela Rendi-Wagner erneut gewählt wird. Zur regelmäßigen Kritik von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an der Parteichefin, sagt Luger: "Ich verstehe Befindlichkeiten, aber sie sollten in unserem Job nicht so die Rolle spielen". Man müsse nicht immer alles kommentieren.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht von einer schweren Rolle, die die SPÖ in Oberösterreich hat.
  • Die Partei würde trotz des Proporzsystems nur "eine untergeordnete Rolle" spielen. Nach "dem Wahlfiasko" von 2015 und 2017 hofft Luger nun, dass der Wiederaufbau gelungen ist.
  • Das sei nicht nur die Flüchtlingsbewegung 2015 gewesen, auch interne Streitereien in der SPÖ seien Schuld gewesen, sagt Luger.
  • Für die Bundespartei der SPÖ wünsche Luger sich, dass Pamela Rendi-Wagner erneut gewählt wird.
  • Zur regelmäßigen Kritik von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an der Parteichefin, sagt Luger: "Ich verstehe Befindlichkeiten, aber sie sollten in unserem Job nicht so die Rolle spielen".