Litauen: Belarussische Soldaten sollen Migranten über Grenze gebracht haben
"Wir können so eine dreiste Provokation nicht tolerieren, dass zwölf Grenzposten heute die Grenze nach Litauen übertreten haben", erklärte Innenministerin Agne Bilotaite am Dienstag. Die mit Schilden und Schutzausrüstung ausgestatteten Wachposten überquerten die Grenze demnach in der Region Salcininkai.
Die litauischen Grenzbehörden veröffentlichten ein Video von dem Vorfall in Online-Netzwerken. Darin hieß es, auch Belarus (Weißrussland) habe ein Video davon veröffentlicht, allerdings nicht gezeigt, dass die Migranten über die Grenze gestoßen worden seien.
4.000 Migranten registriert
Nach Ansicht der EU instrumentalisiert der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Migranten, um auf diese Weise Vergeltung für westliche Sanktionen gegen sein Land zu üben.
Nach EU-Angaben wurden seit Jahresbeginn mehr als 4.000 Migranten registriert, die "irregulär" über die Grenze von Belarus nach Litauen einreisten. Fast 2.800 der Menschen stammten demnach aus dem Irak. Im gesamten Jahr 2020 waren an der belarussisch-litauischen Grenze lediglich 81 illegal eingereiste Migranten registriert worden.
EU-Innenminister beraten am Mittwoch
Die EU-Innenminister beraten am Mittwoch ab 14 Uhr darüber, wie die Union mit der sprunghaft angestiegenen Zahl von illegalen Grenzübertritten an der belarussisch-litauischen Grenze umgehen soll, die offenkundig gezielt vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko herbeigeführt wurde.
Zusammenfassung
- Belarussische Grenzsoldaten haben nach Angaben der Regierung in Vilnius litauisches Staatsgebiet betreten, um 35 Migranten über die Grenze zum Nachbarland Litauen zu treiben.
- "Wir können so eine dreiste Provokation nicht tolerieren, dass zwölf Grenzposten heute die Grenze nach Litauen übertreten haben", erklärte Innenministerin Agne Bilotaite am Dienstag.
- Die mit Schilden und Schutzausrüstung ausgestatteten Wachposten überquerten die Grenze demnach in der Region Salcininkai.
- Die litauischen Grenzbehörden veröffentlichten ein Video von dem Vorfall in Online-Netzwerken. Darin hieß es, auch Belarus (Weißrussland) habe ein Video davon veröffentlicht, allerdings nicht gezeigt, dass Migranten über die Grenze gestoßen worden seien.
- Nach Ansicht der EU instrumentalisiert der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Migranten, um auf diese Weise Vergeltung für westliche Sanktionen gegen sein Land zu üben.
- Die EU-Innenminister beraten am Mittwoch ab 14 Uhr darüber, wie die Union mit der sprunghaft angestiegenen Zahl von illegalen Grenzübertritten an der belarussisch-litauischen Grenze umgehen soll.