APA/APA (AFP/Archiv)/DELIL SOULEIMAN

Laut UNHCR und IOM 45 Tote bei Schiffsunglück vor Libyen

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Libyens sind 45 Menschen gestorben. Das Unglück sei damit "der größte registrierte Schiffbruch vor der Küste Libyens in diesem Jahr", teilten das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch mit. Unter den Opfern sollen auch fünf Kinder gewesen sein.

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Libyens sind 45 Menschen gestorben. Das Unglück sei damit "der größte registrierte Schiffbruch vor der Küste Libyens in diesem Jahr", teilten das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch mit. Unter den Opfern sollen auch fünf Kinder gewesen sein.

Etwa 37 Überlebende - hauptsächlich aus Senegal, Mali, Tschad und Ghana - wurden von einheimischen Fischern gerettet und bei der Ankunft an Land festgenommen, wie die IOM mitteilte. Ihren Berichten zufolge war der Motor des Schiffes vor der Küste der nordwestlichen Stadt Zuwara explodiert.

UNHCR und IOM fordern eine sofortige Überprüfung des Vorfalls sowie einen Ausbau der Such- und Rettungskapazitäten vor Ort. "Wir befürchten, dass viele Menschenleben verloren gehen, wenn die Rettungskapazität nicht erhöht wird", schrieb der Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks, Charlie Yaxley, auf Twitter. Nichtregierungsorganisationen sollten uneingeschränkt arbeiten dürfen.

"Wir fordern die Staaten nachdrücklich auf, rasch auf diese Zwischenfälle zu reagieren und den auf See geretteten Menschen systematisch einen berechenbaren Hafen der Sicherheit zur Verfügung zu stellen", schrieben IOM und UNHCR. In den vergangenen Monaten sei es immer wieder zu inakzeptablen Verzögerungen und ausbleibender Hilfeleistung gekommen. Das gefährde unnötig Menschenleben. IOM-Sprecherin Safa Msehli erinnerte die Staaten daran, dass sie nach dem Völkerrecht verpflichtet sind, Zivilisten zu schützen.

Libyen ist zu einem wichtigen Transitland für Migranten geworden, die vor Krieg und Armut nach Europa fliehen wollen. In dem Land herrscht seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Bürgerkrieg. Die meisten Migranten wagen die gefährliche Überfahrt nach Europa in seeuntüchtigen Gummibooten. Tausende wurden abgefangen und nach Libyen zurückgebracht.

Bei Rückführungen nach Libyen kamen in diesem Jahr nach Angaben der beiden Organisationen mindestens 302 Migranten und Flüchtlinge ums Leben. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer wird viel höher geschätzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Unglück sei damit "der größte registrierte Schiffbruch vor der Küste Libyens in diesem Jahr", teilten das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch mit.
  • Das gefährde unnötig Menschenleben.
  • Bei Rückführungen nach Libyen kamen in diesem Jahr nach Angaben der beiden Organisationen mindestens 302 Migranten und Flüchtlinge ums Leben.