Längeres Arbeiten: "Es ist wichtig, Können zu beschäftigen"
Anfang der Woche präsentierte die Regierung, welche Anreize sie künftig für Pensionist:innen setzen möchte. Gerade jene, die über das gesetzliche Pensionsalter hinaus arbeiten wollen, sollen entlastet werden. Die Pensionsversicherungs-Beiträge sollen etwa teils entfallen, dadurch könne man sich laut ÖVP-Berechnungen rund 1.200 Euro sparen. Außerdem soll es einen Bonus geben.
"Wichtig, Können zu beschäftigen"
Die Opposition kann den Anreizen durchaus etwas abgewinnen, sieht sie aber nur als Anfang. WIFO-Expertin Christine Mayrhuber findet im "Ö1 Morgenjournal" ebenso positive Worte: "Es ist sehr wichtig, dass man Wissen und Können weiterhin beschäftigt", sagt sie und spielt auf den Arbeitskräftemangel an. Die Maßnahmen werden dem Ziel aber nicht gerecht werden, ergänzt sie. "Die Pensionsversicherungs-Beiträge abzuschaffen führt nicht zu höherem Netto-Einkommen", weiß Mayrhuber.
Auch Arbeitsbedingungen und -Zeit wichtig
Auf die Frage, wie man Menschen motivieren kann, länger zu arbeiten, sagt sie: "Finanzielle Anreize sind wichtig, aber nicht ganz transparent. Wir haben seit zehn Jahren das Pensionskonto, aber das ist kein gutes Informationstool". Gleichzeitig würde es den Menschen auch um Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit gehen, meint Mayrhuber.
Dass man sich aufgrund des möglichen Wegfalls von Pensionsversicherungs-Beiträgen 1.200 Euro erspart, sieht Mayrhuber kritisch: "Das ist nicht eins zu eins Netto mehr. Wenn ich 100 Euro weniger Beitrag zahle, zahle ich anteilig mehr Lohnsteuer. Dann hab ich circa 80 Euro mehr in der Tasche".
Zusammenfassung
- Die Regierung möchte Anreize schaffen, damit Menschen über das gesetzliche Pensionsalter hinaus arbeiten.
- Die Pensionsversicherungs-Beiträge sollen etwa teils entfallen, dadurch könne man sich laut ÖVP-Berechnungen rund 1.200 Euro sparen. Außerdem soll es einen Bonus geben.
- WIFO-Expertin Christine Mayrhuber klärt auf, was tatsächlich dahintersteckt.