Krim: Neuerlich Munitionsdepot explodiert
Schon am 31. Juli schlug bei der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol nach Behördenangaben eine ukrainische Drohne ein. Auch da gab es Verletzte.
Im Norden der Krim sei Dienstag früh ein Munitionslager detoniert, hieß es. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von einem "Sabotageakt".
Militärlager getroffen
Bei dem Angriff sei ein Militärlager getroffen worden, teilte das Ministerium nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mit. Es sei eine Reihe von zivilen Objekten beschädigt worden, darunter Stromleitungen, ein Kraftwerk und Bahngleise sowie einige Wohngebäude, hieß es. Es gebe keine Schwerverletzten. Es werde alles unternommen, um die Folgen zu beseitigen. Wer hinter der "Sabotage" stecken könnte, ließ das russische Verteidigungsministerium offen. Der ukrainischen Präsidialamtsleiter Andrij Jermak sprach im Online-Dienst Telegram aber von einer meisterlich ausgeführten "Operation 'Entmilitarisierung'" der ukrainischen Armee.
Der Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, hatte in der Früh von einer Explosion in einem Dorf des Gebiets Dschankoj im Norden der Krim berichtet. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden. Auf Videos in den sozialen Netzwerken waren ein großes Feuer und eine Rauchwolke zu sehen. Mehr als 3.000 Menschen wurden den Behörden zufolge bis zum frühen Nachmittag in Sicherheit gebracht. Zuvor war von rund 2.000 Evakuierten die Rede gewesen.
Zugverkehr unterbrochen
Nach Behördenangaben kam es in dem Dorf Maiskoje zu der Explosion, und zwar auf dem Gelände eines früheren Bauernhofes, der von den russischen Streitkräften als Munitionslager genutzt wird. Die amtliche Nachrichtenagentur RIA berichtete zudem von einem Brand in einem Umspannwerk in der Nähe der Ortschaft Dschankoj 20 Kilometer entfernt.
Auch der Zugverkehr in der Region wurde nach Angaben von Aksjonow unterbrochen. Menschen würden mit Bussen zu ihren Zielen gebracht, sagte er. Über Dschankoj gehen die Bahnverbindungen von Moskau über die neue Krimbrücke in die Hauptstadt Simferopol auf der Halbinsel. Die Züge von Moskau sollten nur noch bis Wladislawowka fahren. Weil der Flugverkehr eingestellt ist, nutzen viele Touristen in der Sommerzeit die Bahn, um in die Kurorte am Schwarzen Meer zu gelangen.
Explosionen vergangene Woche
Erst am Dienstag vor einer Woche gab es schwere Explosionen auf einem russischen Militärstützpunkt auf der 2014 annektierten Krim. Bei den Explosionen auf der Basis in Saki nahe dem Kurort Nowofjodorowka wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet.
Es gab demnach auch 14 Verletzte. Experten gehen davon aus, dass die Ukraine der Basis einen Schlag versetzte und dabei mehrere Kampfjets zerstörte. Offiziell bestätigt hat Kiew den Angriff nicht. Russland hingegen behauptet, es sei wegen Verstoßes gegen den Brandschutz zu der Explosion gekommen.
Zusammenfassung
- Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es nach Behördenangaben erneut eine Explosion in einem Militärobjekt gegeben.
- Im Norden der Krim sei am Dienstagmorgen ein Munitionslager detoniert, teilten die Behörden mit.
- Auf Videos in den sozialen Netzwerken waren ein großes Feuer und eine Rauchwolke zu sehen.
- Der Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow sagte vor Ort im Gebiet Dschankoje, es gebe zwei Verletzte.