Kongo: Gericht verhängt nach Putschversuch 37 Todesurteile
In dem seit Juni laufenden Verfahren waren 51 Menschen wegen Terrorismus, illegalem Waffen- und Kriegsmunitionsbesitz, eines versuchten Attentats, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Mord und Terrorfinanzierung angeklagt. 14 von ihnen wurden freigesprochen.
Eine Gruppe Bewaffneter hatte in der Nacht des 19. Mai versucht, den Sitz von Präsident Félix Tshisekedi in Kinshasa zu stürmen. Der Oppositionspolitiker Christian Malanga, angeblicher Anführer des Putschversuchs, wurde nach Angaben der Sicherheitskräfte getötet. Unter den Angeklagten, die nun zum Tode verurteilt wurden, ist auch sein Sohn, ein US-Staatsbürger.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte bereits nach dem Putschversuch die Verhaftung des nun ebenfalls zum Tode verurteilten belgisch-kongolesischen Sicherheitsexperten Jean Jacques Wondo kritisiert. Nach Angaben von dessen Angehörigen beruhte die Anklage gegen ihn auf einem Foto aus dem Jahr 2016, auf dem er zusammen mit Malanga zu sehen sei.
Die Demokratische Republik Kongo hatte erst in diesem Jahr die Todesstrafe, die jahrelang ausgesetzt worden war, wieder eingeführt.
Zusammenfassung
- Ein Militärgericht in der Demokratischen Republik Kongo hat 37 Todesurteile im Zusammenhang mit einem Putschversuch im Mai verhängt. Unter den Verurteilten sind auch drei Amerikaner und ein belgisch-kongolesischer Doppelstaatsbürger.
- Die Angeklagten wurden zudem zur Zahlung von bis zu 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz an den Staat verurteilt. Ein Verteidiger kündigte Berufung gegen das Urteil an.
- In dem Verfahren waren 51 Menschen wegen schwerer Verbrechen angeklagt, darunter Terrorismus und Mord. 14 von ihnen wurden freigesprochen.