Kiew: Schwere Kämpfe am linken Ufer des Dnipro bei Cherson
Eine der Hauptaufgaben sei jedoch, die russischen Truppen so weit wie möglich vom Dnipro-Ufer zurückzudrängen, um die ständigen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung über den Fluss hinweg zu unterbinden. "Je weiter die russische Artillerie von Cherson entfernt ist, umso besser", schrieb der ukrainische Generalstab in seiner Mitteilung auf Telegram.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte auf Telegram mehrere Fotos, die angeblich Soldaten bei der Flussüberquerung zeigen. "Linkes Ufer bei Cherson, unsere Kämpfer", kommentierte der Präsident. Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region Cherson, Wladimir Saldo, bezeichnete Selenskyjs Post als "pathetisch und inhaltlich leer". Denn eigentlich sei es "ein Nachruf", da die meisten der ukrainischen Soldaten bereits "liquidiert" worden seien, schrieb er ebenfalls auf Telegram.
Zuvor schon hatte die ukrainische Marineinfanterie berichtet, einige Brückenköpfe auf dem bisher von Russen kontrollierten linken Ufer des Dnipro errichtet zu haben. Russische Militärbeobachter berichten seit Wochen über ukrainische Vorstöße am Unterlauf des Dnipro.
Die Ukraine wehrt seit beinahe 21 Monaten mit massiver westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Die russische Armee hatte sich nach erfolgreichen ukrainischen Gegenschlägen vor gut einem Jahr aus dem nordwestlichen Teil des Gebietes Cherson hinter den Fluss Dnipro zurückziehen müssen. Seither bildet der Dnipro dort die Frontlinie.
Zusammenfassung
- Nach den überraschenden Vorstößen ukrainischer Truppen über den Dnipro bei Cherson im Süden der Ukraine dauern die schweren Kämpfe in der Region an.
- Wie der ukrainische Generalstab am Freitag mitteilte, sei die Aufgabe der über den Fluss übergesetzten Truppen, "Ablenkungsmanöver, Überfälle und Aufklärungsaktionen durchzuführen".
- Unter anderem sollten Nachschubwege der russischen Militärs sowie Artilleriestellungen ausgekundschaftet werden.