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Kiew meldet Gebietsgewinne bei Bachmut

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei Bachmut stellenweise um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt.

 "Wir führen dort effektive Gegenangriffe", teilte der ukrainische Heereskommandant Olexander Syrskyj Mittwochabend mit. An einigen Frontabschnitten der seit Monaten umkämpften Stadt seien die russischen Truppen um bis zu zwei Kilometer zurückgewichen. Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner befürchtet indes eine Einkesselung.

Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick:

Wagner-Truppen werden ersetzt

Nach Syrskyjs Darstellung sind die Einheiten der bei Bachmut eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner an einigen Abschnitten durch reguläre russische Armee-Einheiten ersetzt worden. Diese weniger gut ausgebildeten Einheiten seien nun geschlagen worden, sagte Syrskyj. Allerdings: "Die Schlacht um Bachmut geht weiter."

Der Chef der Söldner-Truppe Wagner befürchtet eine Einkesselung seiner Einheit in den Kämpfen um Bachmut. "Angesichts fehlender Munition droht sich der "Fleischwolf" nun in umgekehrter Richtung zu drehen", schrieb Jewgeni Prigoschin am Mittwochabend auf Telegram. Wegen hoher Verluste habe Wagner den Flankenschutz regulären Einheiten der russischen Armee überlassen müssen. "Es besteht jetzt die ernsthafte Gefahr der Einkesselung von Wagner durch den Zusammenbruch der Flanken", schrieb Prigoschin. "Und die Flanken weisen bereits jetzt Risse auf und bröckeln."

Nach Prigoschins Einschätzung hat Bachmut "keinen strategischen Wert". Der Kampf um Bachmut sei von russischer Seite nur aufgenommen worden, um nach dem Rückzug russischer Truppen aus anderen Teilen der Ukraine das Potenzial der ukrainischen Streitkräfte zu zermürben.

Vorwürfe an Moskau

In einer Audiobotschaft hatte Prigoschin zuvor der Militärführung in Moskau erneut eine unzureichende Belieferung mit Munition vorgeworfen. Seine Truppe habe trotz aller Zusagen noch immer nicht genügend Granaten für ein Vorrücken in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut erhalten, so der Söldner-Chef. Die Bürokratie im Verteidigungsministerium bremse eine rasche Nachschub-Lieferung aus.

"Wir erhalten nicht genügend Granaten, sondern nur zehn Prozent des Bedarfs", sagte er. Seine Söldner müssten sich mit einer minimalen Menge an Granaten durchschlagen, würden aber die Angriffe weiter vorantreiben.

Prigoschin hatte den seit Monaten schwelenden Streit mit der russischen Militärführung zuletzt verschärft und mit einem Abzug seiner Söldner bei Bachmut gedroht. Er ruderte zurück, nachdem das Verteidigungsministerium eine bessere Versorgung mit Munition zugesagt hatte.

Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten eine russische Invasion ab. Die von ukrainischen Truppen gehaltene Stadt Bachmut im Gebiet Donezk ist seit Monaten der Schwerpunkt der Kampfhandlungen. Seit Wochen wird eine größere Gegenoffensive der ukrainischen Armee erwartet.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei Bachmut stellenweise um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt.
  • "Wir führen dort effektive Gegenangriffe", teilte der ukrainische Heereskommandant Olexander Syrskyj Mittwochabend mit.
  • An einigen Frontabschnitten der seit Monaten umkämpften Stadt seien die russischen Truppen um bis zu zwei Kilometer zurückgewichen.