Kämpfe im Sudan kurz vor Gesprächen für Waffenstillstand
Noch am Sonntag wollen Vertreter beider Parteien im saudi-arabischen Jeddah zusammenkommen. Dabei soll es zunächst um die Umsetzung einer bereits existierenden Vereinbarung zum Schutz der Zivilbevölkerung gehen. Zudem sollen Möglichkeiten für einen dauerhaften Waffenstillstand ausgelotet werden, der Voraussetzung für einen Übergang zur Demokratie werden soll.
Seit Ausbruch des Machtkampfs zwischen Armee und RSF vor einem Monat sind Hunderte Menschen getötet worden. Mehr als 200.000 flüchteten in Nachbarstaaten, weitere 700.000 Menschen wurden zu Binnenflüchtlingen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, in einem großen Lager in Nord-Darfur könne nur noch eine einzige Mahlzeit pro Tag ausgegeben werden, da die Nahrungsmittellieferungen wegen der Kämpfe gestoppt wurden. Beobachter befürchten, der Konflikt könnte die ganze ostafrikanische Region destabilisieren.
Zusammenfassung
- In Khartum waren am Sonntagvormittag Detonationen und Luftangriffe zu hören.
- Der Sender Al-Arabiya berichtete von schweren Gefechten in der Hauptstadt.
- Auch in den angrenzenden Städten Bahri und Omdurman beobachteten Reuters-Reporter Kämpfe zwischen Armeesoldaten und Mitgliedern der paramilitärischen Miliz RSF.
- Noch am Sonntag wollen Vertreter beider Parteien im saudi-arabischen Jeddah zusammenkommen.