Jetzt auch Österreich: Innenministerium prüft TikTok-Verbot
Die IT-Experten des Innenministeriums prüfen derzeit die von der Video-App ausgehende Gefahrenlage. Grund für das mögliche Verbot der App auf Diensthandys sind Sicherheitsbedenken. Die App des chinesischen Konzerns Bytedance steht seit langem in der Kritik - wegen fehlender Datensicherheit.
Sicherheitsbehörden befürchten, dass die chinesische Regierung in Peking Kontrolle über die Daten ausländischer Nutzer erlangt. Zudem könne sie die Empfehlungs-Algorithmen der Software manipulieren, um Einfluss auszuüben. TikTok und die chinesische Regierung haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Einige österreichische Politiker sind auf TikTok aktiv, um vor allem junge Wähler:innen anzusprechen. So zum Beispiel Justizministerin Alma Zadic (Die Grünen), Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Staatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) oder NEOS-Nationalratsabgeordneter Yannick Shetty.
TikTok-Verbot in mehreren Ländern
Der vor allem bei jungen Menschen beliebten Social-Media-App geht es mittlerweile in einigen Ländern an den Kragen. In den vergangenen Tagen haben etwa Kanada, die USA oder auch die EU-Kommission ihre Mitarbeiter angewiesen, TikTok wegen Sicherheitsbedenken auf ihren Dienstgeräten zu löschen. Auch in Italien werden ähnliche Schritte überlegt.
Wie eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am vergangenen Donnerstag bestätigte, müsse zudem die zu einem chinesischen Konzern gehörende Video-App bis zum 15. März von privaten Geräten entfernt werden, auf denen Apps der EU-Kommission genutzt werden.
"Spionageballon in ihrem Telefon"
Parallel dazu sollte am Dienstag im Außen-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses über einen Gesetzentwurf abgestimmt werden, der ein TikTok-Verbot auf sämtlichen Smartphones in den USA erlauben würde.
"Jeder, der TikTok auf sein Gerät heruntergeladen hat, hat der Kommunistischen Partei Chinas eine Hintertür zu all seinen persönlichen Informationen gegeben", warnte der Ausschuss-Vorsitzende Mike McCaul. "Es ist ein Spionageballon in ihrem Telefon."
Während TikToks Mutterfirma Bytedance zunächst nicht reagierte, verurteilte das chinesische Außenministerium das Verbot in einer Erklärung: "Wir wenden uns entschieden gegen die falsche Praxis der Vereinigten Staaten, den Begriff der nationalen Sicherheit zu verallgemeinern, staatliche Macht zu missbrauchen und Firmen aus anderen Ländern unangemessen zu unterdrücken."
Dem "Wall Street Journal" zufolge will TikTok auf Verbotspläne reagieren - das US-Geschäft soll umgebaut werden, um weiterhin in den USA aktiv bleiben zu können.
Zusammenfassung
- Mehrere Länder wie die USA und Kanada haben es vorgemacht - jetzt prüft auch das österreichische Innenministerium ein Verbot des sozialen Netzwerks "TikTok" auf Diensthandys.
- Die IT-Experten des Innenministeriums prüfen derzeit die von der Video-App ausgehende Gefahrenlage. Grund für das mögliche Verbot der App auf Diensthandys sind Sicherheitsbedenken.