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Israelische Überlebende berichten in Wien über Hamas-Terror

"Es war nicht nur ein Abschlachten auf einer Party, kein normaler Angriff auf Juden. Es war eine grausame Attacke gegen die Menschlichkeit", sagt der Israeli Ahia Meir-Malul, ein Überlebender des Hamas-Angriffs auf ein Festival in Israel, zur APA. Er und sein Freund Oz Iachbes waren am Montag in Wien, um bei einer Kundgebung der Aktion "Bring them home now!" zur Erinnerung an die rund 240 Geiseln von ihrem Erlebten zu erzählen.

Die palästinensische Terrororganisation tötete am 7. Oktober 1.200 Menschen in Israel. Laut Sanitätern wurden 260 davon allein beim Supernova-Festival im Süden des Landes gleichsam hingerichtet. Die Brutalität der Hamas ist für Meir-Malul schwer zu verarbeiten. "Man muss sich vorstellen, die Terroristen haben schwangeren Frauen den Bauch aufgeschnitten." Für ihn war klar, dass er aus seinem Heimatland weg muss. "Ich konnte nicht in Israel bleiben, Israel wird angegriffen." Er zog zu seiner Freundin nach Hamburg. Selbst tausende Kilometer entfernt habe er noch Angst vor den Bildern und Videos von dem Massaker auf seinem Handy.

Sein Freund Oz, dessen Bruder in Wien wohnt, lebt weiterhin in Israel. Das Land sei nach dem Hamas-Angriff komplett anders, erklärt er. "Israel ist geeint wie nie zuvor." Iachbes zeigt absolutes Verständnis für die Reaktion seiner Regierung. Viele seiner Freunde seien eingezogen worden. Am liebsten würde auch er selbst die Hamas bekämpfen. Der frühere Soldat musste jedoch wegen einer Verletzung bei der Armee aus dem Wehrdienst ausscheiden. Aber auch so kann er sich nützlich machen und helfen.

Beide erzählen, dass der Angriff auf das Rave-Festival bei Sonnenaufgang in der Früh begann. Schüsse und Raketen seien die jungen Israelis ja gewohnt. Bis sie an jenem Samstagmorgen realisierten, dass es diesmal anders ist, dauerte es etwas. Es folgte der blanke Horror: Massive Raketeneinschläge, Maschinengewehrsalven, Kugeln über ihren Köpfen, verzweifelte Menschen, angsterfüllte Blicke, vor ihren Augen hingerichtete Festival-Besucher, Verkehrschaos, stundenlanges Verstecken und die Ungewissheit, wann man in Sicherheit ist.

Wenigstens sei nun die "Begräbniszeit" vorbei, sagen sie. Am Anfang waren es mehrere Beerdigungen an einem Tag. "Ich habe sieben Freunde begraben", berichtet Iachbes. Vier seiner Freunde seien entführt worden. Auch Meir-Malul hat vier Freunde verloren und drei seien noch vermisst. Eines davon ist ein Kind.

35 der rund 240 von der Hamas gekidnappten Geiseln sind unter 18 Jahre alt. Die Fotos der vermissten Kinder und Jugendlichen wurden am Montag zu Mittag im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche in Wien-Alsergrund aufgestellt. Engagierte Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) hatten zu der Aktion aufgerufen. "Wir wollen mehr Aufmerksamkeit für die Geiseln erreichen", sagt Miriam, eine der Organisatorinnen, zur APA. Rote Luftballons und Kinderfahrzeuge wie Bobbycars, Roller und Fahrräder machen auf das Alter der Entführten aufmerksam.

ribbon Zusammenfassung
  • Es war eine grausame Attacke gegen die Menschlichkeit", sagt der Israeli Ahia Meir-Malul, ein Überlebender des Hamas-Angriffs auf ein Festival in Israel, zur APA.
  • Er und sein Freund Oz Iachbes waren am Montag in Wien, um bei einer Kundgebung der Aktion "Bring them home now!" zur Erinnerung an die rund 240 Geiseln von ihrem Erlebten zu erzählen.
  • Am liebsten würde auch er selbst die Hamas bekämpfen.
  • Vier seiner Freunde seien entführt worden.