Islamismus-Forscher: "Welle von Radikalisierung" bei Unter-18-Jährigen

Der Islamismus-Forscher Moussa Al-Hassan Diaw beobachtet in Österreich eine steigende Zahl von islamistischen Gefährdern.

Am Dienstag beginnt am Landesgericht für Strafsachen ein Schwurprozess im Zusammenhang mit dem Terror-Anschlag in Wien vom 2. November 2020. Dabei sind sechs Männer  zwischen 22 und 32 Jahren angeklagt. 

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Die Angeklagten gehören laut dem Islamismus-Forscher und  Mitgründer des Vereins DeRad, Moussa Al-Hassan Diaw, zum "Spektrum des politischen Islams". Die Zahl der Gefährder im Bereich Islamismus würde derzeit zunehmen, erklärt er. 

Radikalisierung über soziale Medien

"Es gibt eine Welle von Radikalisierung, die teilweise auch über soziale Medien stattfindet", so Diaw im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho. Das beträfe insbesondere die Gruppe von unter 18-Jährigen. 

Zu Attentaten bereit

Diese Gruppe radikalisierter Jugendlicher verfolge ähnliche Ziele wie jene, die zu Attentaten bereit seien. "Sie idealisieren ein politisches System, das religiös begründet ist und sie idealisieren die Anwendung von Gewalt", so Al-Hassan. Menschen, die dieser Ideologie anhängen, seinen demnach "potentielle Attentäter".

Er würde zwar nicht davon sprechen, dass Österreich einer "aktuellen Gefahr" ausgesetzt sei, aber unter Jugendlichen seien eben auch Ideologien vertreten, die "klar zur Anwendung von Gewalt anleiten".  Trotzdem gäbe es "keinen Grund, das runterzuspielen", da man 2020 gesehen habe, dass von Radikalisierten eine Gefahr ausging - und geht. 

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  • Der Islamismus-Forscher Moussa Al-Hassan Diaw beobachtet in Österreich eine steigende Zahl von islamistischen Gefährdern.