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Iranischer Grammy-Preisträger Hadshipur begnadigt

Die iranische Justiz hat die Haftstrafe des Grammy-Preisträgers Sherwin Hadshipur nach Angaben des Musikers aufgehoben. Er sei begnadigt worden, gab der 27-Jährige in einer Instagram-Story bekannt. "Ich danke der Justizbehörde und den Menschen", sagte Hadshipur. Im März hatte er verkündet, er sei zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Die Justiz hatte ihm damals vorgeworfen, "Musik gegen das System" produziert zu haben.

Hadshipur hatte während der Protestwelle im Herbst 2022 Millionen Menschen weltweit mit seiner Ballade "Baraye" ("Für") berührt. Darin gab der Künstler den Menschen, die damals im Iran gegen die repressive Politik auf die Straße gingen, eine Stimme.

Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich - wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung - dafür entschuldigen. Das Lied wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. Im Jänner veröffentlichte Hadshipur wieder einen neuen, kritischen Song.

Vor wenigen Tagen hatte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Khamenei rund 3.000 Gefangene begnadigen lassen. Möglicherweise profitierte auch Hadshipur von der Amnestie.

Im Herbst 2022 hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini die bisher schwersten Proteste in der Geschichte der Islamischen Republik ausgelöst. Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Straßen, um gegen das islamische Herrschaftssystem zu demonstrieren. Amini war nach einem mutmaßlich gewaltsamen Zusammenstoß mit den berüchtigten Sittenwächtern ins Koma gefallen und kurz darauf gestorben.

ribbon Zusammenfassung
  • Der iranische Grammy-Preisträger Sherwin Hadshipur wurde nach einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten begnadigt. Die Justiz hatte ihm vorgeworfen, 'Musik gegen das System' produziert zu haben.
  • Hadshipurs Lied 'Baraye', das während der Protestwelle im Herbst 2022 Millionen Menschen berührte, wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung wurde er festgenommen und musste sich entschuldigen.
  • Irans Religionsführer Ajatollah Ali Khamenei begnadigte kürzlich rund 3.000 Gefangene, möglicherweise profitierte auch Hadshipur von dieser Amnestie.