Iran und Saudi-Arabien vereinbaren Wiederaufnahme von Flügen
Demnach wollen Riad und Teheran auch Handelsbeziehungen aufnehmen und bei Investitionen, in der Wissenschaft und weiteren Bereichen zusammenarbeiten. Auch in Sicherheitsfragen wollen beide demnach künftig kooperieren.
Das Treffen der beiden Außenminister war die erste Zusammenkunft dieser Art seit mehr als sieben Jahren. China hatte hinter den Kulissen einen Neubeginn zwischen Riad und Teheran vermittelt.
Die Kontrahenten hatten vergangenen Monat überraschend verkündet, wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen zu wollen. Beide Länder wollen innerhalb von zwei Monaten ihre Botschaften wieder eröffnen, hieß es damals.
Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss.
Israels Opposition hatte die Wiederannäherung scharf kritisiert. Israel ist der Erzfeind des Iran und bemüht sich seit längerem um eine Normalisierung der Beziehungen mit Saudi-Arabien, auch um eine Koalition gegen Teheran aufzubauen. Seit der Islamischen Revolution von 1979 stellt der Iran Israels Existenzrecht in Frage.
Der Iran und Saudi-Arabien sind beide vom Ölexport abhängig. Auch die Konkurrenz auf dem Energiemarkt hatte zu ihrer Rivalität beigetragen. Durch internationale Sanktionen wegen seines umstrittenen Atomprogramms ist der Iran aber weitgehend vom Markt ausgeschlossen.
Riad hatte die offiziellen Kontakte mit Teheran im Jänner 2016 als Reaktion auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft im Iran gekappt. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien.
Zusammenfassung
- Die Rivalen Iran und Saudi-Arabien wollen wieder Flugverbindungen zwischen beiden Ländern anbieten und die Visa-Vergabe für die Bürger des jeweils anderen erleichtern.
- Das beschlossen die Außenminister Hussein Amirabdollahian und Faisal bin Farhan bei einem Treffen in Peking am Donnerstag.
- Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine diplomatischen Beziehungen.